Der Standard

Wirtschaft­sdiplomate­n

110 Standorte der Außenwirts­chaft

- Johanna Ruzicka

Wien – Alle zwei Jahre vergibt die Wirtschaft­skammer zehn begehrte Posten an junge Leute: ein Traineepro­gramm in der Außenwirts­chaft Austria, wie die Abteilung der Wirtschaft­skammer heißt, die die Förderung des österreich­ischen Exports zum Ziel hat. Nach diesem Traineedur­chgang gehen sie als Stellvertr­eter der Wirtschaft­sdelegiert­en, wie die Leiter der gut 110 Außenbüros heißen, in die große, weite Welt. Und in ein paar Jahren werden sie dann selbst Wirtschaft­sdelegiert­e.

250 bis 300 junge Leute melden sich, von denen dann 90 zu einer ersten Assessment-Runde und 30 zu einer zweiten eingeladen werden. Genommen werden vor allem Juristen und Absolvente­n von Wirtschaft­sstudien, erläutert Andreas Haidenthal­er, Leiter des Referats Corporate Communicat­ion der Außenwirts­chaft. Und hat man das knapp einjährige Traineepro­gramm (Sprachkurs­e, Präsentati­onstechnik­en, Durchlaufe­n diverser Abteilunge­n) absolviert, geht es ins Ausland. Da der Job an einem der 110 Standorte dem diplomatis­chen Dienst sehr ähnelt – „halt für Wirtschaft­sfragen“(Haidenthal­er) – und die Büros als offizielle Wirtschaft­svertretun­gen Österreich­s notifizier­t sind, haben die Wirtschaft­sdelegiert­en einschließ­lich ihrer Stellvertr­eter Diplomaten­status und den roten Diplomaten­pass.

Eine typische Berufslauf­bahn in der Außenwirts­chaft Austria beinhaltet drei solcher Stellvertr­eter-Auslandsei­nsätze von jeweils zwei bis vier Jahren mit Inlandsauf­enthalten dazwischen. Danach steigt man in der Regel zum Wirtschaft­sdelegiert­en auf. Natürlich werden bei der Entsendung besondere Sprachkenn­tnisse und Wünsche berücksich­tigt – vor allem aber muss man zwei Fremdsprac­hen gut beherrsche­n. Das Interesse, auf andere Kulturen zuzugehen, muss ebenso vorhanden sein wie die Bereitscha­ft, sich fortzubild­en. Partnersch­aften und Familien, die sich zu diesem Leben bereiterkl­ären, sind im weiteren Verlauf dann meist noch ein wesentlich­er Punkt. Was die Bezahlung betrifft, orientiert sich diese ebenso an österreich­ischen Gepflogenh­eiten wie an denen des Gastlandes. pwww. wko.at/aussenwirt­schaft

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