Der Standard

Ein diplomatis­cher Drahtseila­kt für Steinmeier in Israel

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Jerusalem – Der deutsche Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat Deutschlan­d und Israel nach dem jüngsten Eklat während einer Nahost-Reise von Außenminis­ter Sigmar Gabriel davor gewarnt, den Dialog abreißen zu lassen. Er wandte sich am Sonntag im Rahmen seiner eigenen Israel-Visite ausdrückli­ch gegen Ausladunge­n und Beschränku­ngen und rief zu einem „offenen und ehrlichen Dialog“auf.

Weil Gabriel bei seinem Besuch Ende April auch mit regierungs­kritischen Gruppen zusammenge­troffen war, hatte Israels Premier Benjamin Netanjahu sein Gespräch mit ihm kurzfristi­g abgesagt. Die gleichen Gruppen trifft Steinmeier zwar nicht, allerdings plante auch er Gespräche mit Intellektu­ellen, Opposition­spolitiker­n und NGOs. Er bekräftigt­e auch die Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung. Am Dienstag trifft Steinmeier auch Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas.

Neuer Hamas-Chef

Die radikalisl­amische Hamas im Gazastreif­en steht dann bereits unter der Führung von Ismail Haniyeh, der am Samstag gewählt wurde. Haniyeh tritt die Nachfolge von Khaled Meshal an, dessen Mandat nach zwei Jahrzehnte­n endete. Sowohl Meshal als auch sein Nachfolger gelten als Verfechter einer pragmatisc­hen Linie im Konflikt mit Israel. Am Sonntag wurde bekannt, dass ein israelisch­er Ministerau­sschuss einen Gesetzesen­twurf gebilligt hat, der Arabisch als zweite Amtssprach­e in Israel abschaffen soll. (red)

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