„Realitätsfremd“: Kritik an Kaske
AK-Präsident fordert erneut sechste Urlaubswoche
Wien – Der Präsident der Arbeiterkammer (AK), Rudolf Kaske, bleibt zuversichtlich, dass die Sozialpartner rechtzeitig eine Lösung zum 1500-Euro-Mindestlohn und der Arbeitszeitflexibilisierung finden. Er äußerte in der ORF- Pressestunde die Hoffnung, eine Einigung bis „Mitte Juni“zu erzielen.
Bei der Arbeitszeitflexibilisierung gebe es „Eckpunkte, die zu berücksichtigen sind“, sagte Kaske. „Es darf zu keinem generellen Zwölf-Stunden-Tag kommen.“Überstundenzuschläge dürften nicht reduziert oder abgeschafft werden. Ein Muss seien auch ausreichende Ruhezeiten. Für die AK gehe es im Zuge der Verhandlungen auch um die Themen Verteilung der Arbeit und ein leichteres Erreichen der sechsten Urlaubswoche nach 25 Arbeitsjahren und um Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitnehmer im Lichte der Digitalisierung.
Die Industriellenvereinigung ließ nach der Pressestunde ausrichten, dass es im Hinblick auf Arbeitszeitflexibilisierung und Mindestlohn „nichts mehr abzutauschen“gebe, etwa was die sechste Urlaubswoche betrifft. Kritik kam auch von den Neos, die Kaskes Forderung nach einer sechsten Urlaubswoche als „realitätsfremd“bezeichneten.
Kritik übte Kaske an Finanzminister Hans Jörg Schelling. Dieser hatte die Sozialpartner als tote Institution bezeichnet. Schelling habe selbst viele Baustellen – wie einen „Registrierkassenpfusch“, sagte Kaske. Er forderte vom Minister die Verstärkung der Finanzpolizei, um gegen Lohndumping vorzugehen. (APA, red)