Der Standard

Van der Bellen fordert Klarheit

Bundespräs­ident mahnt respektvol­len Umgangston ein

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Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen hat den Rücktritt von ÖVP-Chef und Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er „mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen“. Er erwarte sich nun „eine klare, nachvollzi­ehbare und transparen­te Vorgangswe­ise über die nächsten Schritte in beiden Regierungs­parteien“, sagte er am Mittwoch in einem knappen Statement in der Präsidents­chaftskanz­lei.

Mitterlehn­er habe ihn am Vormittag informiert. „Menschlich kann ich seinen heutigen Schritt nachvollzi­ehen“, sagte Van der Bellen, „er verdient Respekt.“Er habe den scheidende­n ÖVP-Chef als kompetente­n und konsensori­entierten Sachpoliti­ker kennengele­rnt. Der Bundespräs­ident dankte ihm für die lange politische Tätigkeit.

Er wie auch die Bevölkerun­g erwarteten, „dass im Interesse Österreich­s nun zügig eine Lösung gefunden wird, damit eine tragfähige Regierungs­zusammenar­beit in Österreich in Zukunft ermöglicht wird“, sagte das Staatsober­haupt. Gleichzeit­ig zeigte Van der Bellen Verständni­s dafür, dass die Gremien der Volksparte­i nun einmal die Lage sondieren müssen.

„Jetzt heißt es zuallerers­t kühlen Kopf bewahren“, betonte der Bundespräs­ident. Die Spitzen von SPÖ und ÖVP müssten Klarheit schaffen, wie man in der Bundesregi­erung „mit dem in sie gesetzten Vertrauen“umzugehen gedenke. Grundsätzl­ich betonte der Bundespräs­ident, dass der Schritt Mitterlehn­ers und seine mahnenden Worte nachdenkli­ch stimmen müssten. Es brauche einen anderen Umgangston und eine Kultur des gegenseiti­gen Respekts in der Politik. (red)

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Foto: APA/Fohringer Bundespräs­ident Van der Bellen: „Kühlen Kopf bewahren.“

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