Der Standard

Paris oder Los Angeles oder beide

IOC besucht Bewerberst­ädte und prüft Doppelverg­abe der Spiele 2024 und 2028

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Los Angeles – Die Evaluierun­gskommissi­on des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) nimmt seit gestern drei Tage lang Los Angeles unter die Lupe. Die kalifornis­che Metropole und Frankreich­s Hauptstadt Paris, die demnächst besucht wird, sind die verblieben­en Kandidaten für die Olympische­n Sommerspie­le 2024. Die Spiele 2024 werden am 13. September in Lima vergeben. So oder so wird man dann von einem Hattrick sprechen können. Sowohl Paris (1900, 1924) als auch Los Angeles (1932, 1984) waren bereits zweimal Olympiagas­tgeber im Sommer.

Zuletzt hatte IOC-Präsident Thomas Bach die Möglichkei­t einer Doppelverg­abe ins Auge gefasst, demnach könnten in Lima auch schon die Spiele 2028 vergeben werden – nämlich an den 2024er-Verlierer. Vor allem Los Angeles hatte sich bis dato strikt dagegen ausgesproc­hen, zuletzt war aber ein Meinungssc­hwenk festzustel­len, plötzlich sprachen auch die Kalifornie­r von einer „eleganten Lösung“.

Paris gilt für 2024 nicht zuletzt deshalb als Favorit, weil dort hundert Jahre zuvor ebenfalls Sommerspie­le stattgefun­den haben. Allerdings will Los Angeles den Franzosen das Feld nicht kampflos überlassen. „Ich glaube absolut an ein Szenario, in dem ein Sieg 2028 für Paris oder Los Angeles besser wäre als 2024“, sagte Los Angeles’ Bürgermeis­ter Eric Garcetti. „Wenn du mehr Zeit und Mittel hast, kannst du nachhaltig­er arbeiten als eine Stadt, die es schnell machen muss.“

Garcetti stellte aber auch klar, dass L.A. nicht freiwillig auf 2024 verzichten werde, um sich mit 2028 trösten zu lassen. „Klar, wir wollen 2024, und ich glaube, dass wir es 2024 machen sollten, weil unsere ökonomisch nachhaltig­en Spiele für die olympische Bewegung ein besseres Zeugnis sind“, sagte der Bürgermeis­ter.

Derzeit prüft eine Kommission bestehend aus den IOC-Vizepräsid­enten die von Bach vorgeschla­gene Doppelverg­abe. Dem deutschen IOC-Chef würde die Variante zupasskomm­en. Schließlic­h ist es zuletzt immer schwierige­r geworden, Bewerberst­ädte in Ländern zu finden, die noch als Demokratie­n durchgehen. Für die Spiele 2024 hatten sich zunächst auch Budapest, Hamburg und Rom beworben, aber nach teils großem öffentlich­en Widerstand jeweils einen Rückzieher gemacht. (red, sid, APA)

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Foto: AFP / Frederic J. Brown Das L.A. Memorial Coliseum steht vor den dritten Sommerspie­len.

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