Millionenhilfen wegen drohender Hungersnot in Somalia zugesagt
London – Somalia wird wegen anhaltender Dürre von einer Hungersnot bedroht. Politiker und Vertreter von Hilfsorganisationen sind am Donnerstag zu einer internationalen Konferenz in London zusammengekommen und sagten Millionenhilfen zu. Die Europäische Union kündigte etwa 200 Millionen Euro an. Deutschland versprach, seine Unterstützung von ursprünglich 70 auf etwa 140 Millionen Euro für dieses Jahr zu verdoppeln.
Zuvor hatte UN-Generalsekretär António Guterres die heuer benötigten Hilfszahlungen mit insgesamt 900 Millionen US-Dollar (830 Millionen Euro) beziffert.
Schuldenerlass erbeten
Ziel der Konferenz war ein Abkommen zur Stabilisierung des krisengebeutelten Staats. Obwohl das Land seit der ersten SomaliaKonferenz in London im Jahr 2012 Fortschritte gemacht hat, herrscht in vielen Teilen Chaos. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab kontrolliert große Gebiete, die Regierung hat außerhalb der Hauptstadt nur wenig Einfluss. Somalias Präsident, Mohamed Abdullahi Mohamed, sprach davon, dass die Terrororganisation in zwei Jahren vernichtet sein könnte. Er plädierte wiederholt dafür, dass seinem Land Schulden erlassen werden.
Erst 2011 starben in Somalia während einer Dürre mehr als 250.000 Menschen. Laut UN-Kinderhilfswerk Unicef werden heuer 1,4 Millionen Kinder unter akuter Mangelernährung leiden. (dpa, red)