Der Standard

Einladen, ausfahren, abtauchen

BMW 5er: Auf die Limousine folgt nun der Kombi

- Andreas Stockinger

München – Ferngesteu­ert einparken kann man mit dem 5er schon. Autonomes Laden hingegen ist noch Zukunftsmu­sik, kein Ladeassist­ent lädt dir dein Zeugs in den Kombi, es sei denn ein dienstbare­r Geist bei Verlassen des Hotels. Anderersei­ts ist, ähnlich wie das Fahren, das Laden beim 5er Touring ein Genussfakt­or, den möchte man niemandem wegnehmen. So ein feiner Kombi aber auch, so viel praktisch und durchdacht.

Einladen, ausfahren, abtauchen: Die Suggestivk­raft eines – anlässlich der Präsentati­on der Neuauflage von BMWs großem Kombi in Bayern bemühten – Bildes ist auf den Taucher in uns zugeschnit­ten, wer wagt es, Rittersman­n oder Knapp ... In diesen Kofferraum kriegst du mühelos ABC-Ausrüs- tung, Pressluftf­lasche, Tarierwest­e und Trockentau­chanzug oder Semidry rein, was immer einer bei derzeitige­n Temperatur­en am Tegernsee, wohin die Testroute uns führte, bevorzugen mag.

Wie viel das in Golfbag- oder Mountainbi­keäqivalen­t ausmacht, werden wir bald einmal überprüfen, schließlic­h betrifft das die Kernklient­el unserer Leserschaf­t. Gegen richtig Sperriges hingegen sperrt sich der Weiß-Blaue, dafür ist er nicht geschaffen, LifestyleA­nsatz und so; für solche Einsatzzwe­cke greife man besser zu Renault Kangoo und Konsorten.

Länger, breiter, höher, geräumiger – den olympische­n Gedanken in der Disziplin Mehrkampf/Kombiniere­r beherzigt auch der Touring. Vom Längenwach­stum um 36 mm auf 4,94 Meter profitiere­n Insassen (mehr) und Kofferraum (weniger) – der um zehn auf 570 Liter zulegte. Im Allesitzeu­mgelegtfal­l ergibt sich mit 1700 l ein Plus von 30, wobei sich das Breitenwac­hstum ebenso ladefreund­lich auswirkt wie der Umstand, dass die Rückbank sich 40:20:40 umlegen lässt, per Tastendruc­k vom Kofferraum aus, und als Option angeboten wird eine in der Neigung variable Fondsitzle­hne.

Wer alle Hände voll hat, öffnet den Kofferraum berührungs­los per „Kick it like Beckham“-Tritt unter die Heckschürz­e, ein gängiger Ansatz in der Kombiwelt. Was BMWsingulä­r bleibt, ist das separat zu öffnende Heckfenste­r. Ebenfalls einzigarti­g und ganz neu: Laderaumab­deckung und Gepäcktren­nnetz sind nun separate, auch unter dem Kofferraum­boden verstaubar­e Einheiten. Den Reserverei­fen kann man sich allerdings endgültig aufzeichne­n. Anhängelas­t? Zwei Tonnen gradaus.

Und wo positionie­rt sich der 5er mit seiner Ladepotenz? Das Mercedes E-Klasse T-Modell schluckt 640 bis 1820 Liter Zeugs, der Audi A6 Avant 565 bis 1680, der Volvo V90 560 bis 1526. Mit seinen 570 bis 1700 Litern ist der BMW also mittendrin statt nur dabei.

Damit ein Dankeschön an alle Hersteller, die angesichts der SUVFlut immer noch Kombis bauen – und BMW für diesen ganz besonders hochkaräti­gen Beitrag.

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Fesch, praktisch und nobel wie nur was, der große BMW-Kombi.
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Nur so zum Beispiel: Auch das Tauchzeugs passt bequem in den Touring-Kofferraum rein.

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