Unicredit- Sparkurs greift
Die italienische Bank hat ihren Gewinn im ersten Quartal um 40 Prozent gesteigert. Die Tochter Bank Austria verzeichnet gesunkene Kosten – und schreibt Gewinne.
Mailand/Wien – Für die Unicredit macht sich das Sparprogramm in der Österreich-Tochter bezahlt. Auch ohne die frühere Profitquelle Osteuropa schloss das erste Quartal bei der Bank Austria heuer netto mit Gewinn. Die Kosten sind rückläufig, vor allem der Personalstand sinkt. Die Kreditrisikobilanz war sogar mit 50 Mio. Euro im Plus. Vor allem aber sind vorjährige Sonderkosten aus dem „Pensionsdeal“verdaut.
Für das erste Quartal 2017 weist Unicredit für das österreichische Geschäft einen Nettogewinn von 68 Mio. Euro aus. Voriges Jahr standen um diese Zeit für Österreich rote Zahlen in den Unicredit-Büchern.
Das Zahlenwerk ist heuer nur bedingt vergleichbar, weil die Bank Austria voriges Jahr noch die Osteuropazentrale des Mailänder Konzerns war. Im Herbst 2016 musste die österreichische Bank die Osttöchter an die Mailänder Mutter abgeben. Das umfangreiche Ostgeschäft wurde für die Quartalsbilanz schon rückwirkend herausgerechnet. In der Unicredit-Österreich-Division „Commercial Bank Austria“(CBK) sind drei von vier österreichischen Geschäftssparten enthalten, nicht aber das Corporate/Investmentbanking.
Samt dieser Sparte fiel das Nettoergebnis der Bank Austria im ersten Quartal 2017 fast doppelt so hoch aus. Geschrumpft ist die Zahl der Mitarbeiter: In der Österreich-Division beschäftigte die Bank Ende März 5424 Mitarbeiter – das waren fast sechs Prozent oder 340 Vollzeitstellen weniger als vor einem Jahr.
Der gesamte Unicredit-Konzern hat sich im ersten Quartal überraschend gut geschlagen. Der Nettogewinn stieg um 40 Prozent auf 907 Millionen Euro, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Damit wurden die Analystenerwartungen klar übertroffen. Die Aktie legte darauf deutlich zu. Die Einnahmen der Mailänder Bank kletterten in den ersten drei Monaten zum Vorjahr um gut drei Prozent auf 4,8 Milliarden Euro – ebenfalls mehr als von Experten erwartet. Unter anderem im Handelsgeschäft gab es Zuwächse. Die Wertberichtigungen im Kreditgeschäft gingen um zwölf Prozent zurück. Auch die Restrukturierungskosten gingen stark zurück. (red)