Der Standard

Lehrergewe­rkschaft wartet ab

Noch gibt es keine Zustimmung für die Bildungsre­form

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Wien – Die Regierungs­krise hat auch Auswirkung­en auf die Verhandlun­gen zur Schulrefor­m. Zwar sind am Freitag wieder Bildungsmi­nisterium und Lehrergewe­rkschaft zusammenge­sessen und haben sich auf ein „Modell“geeinigt. Eine Zustimmung der Gewerkscha­ft gibt es trotzdem noch nicht. „Wir wollen auch abwarten, was politisch passiert“, sagt Chefverhan­dler Paul Kimberger dem STANDARD und spielt damit auf den Rücktritt von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehn­er und den Wunsch nach Neuwahlen seines möglichen Nachfolger­s Sebastian Kurz an.

Details zum verhandelt­en Modell wollen weder Bildungsmi­nisterium noch Gewerkscha­ft nennen. Man müsse jetzt einmal abwarten, bis die Vorschläge in den Gesetzeste­xt einfließen, sagt Kimberger. Bis Dienstag wolle das Ministeriu­m die Texte vorlegen, dann werde sich klären, ob die Gewerkscha­ft zustimmen könne.

Aus Sicht der Bildungsmi­nisterin ist die Reform fertig verhandelt. Sie habe Verständni­s, dass die Gewerkscha­ft das Paket noch einmal von den Gremien absegnen lassen wolle, sagt Sonja Hammerschm­id (SPÖ). Die Ministerin will die Reform zusammen mit der ÖVP beschließe­n: „Wir haben gemeinsam mit der Gewerkscha­ft eine gute Lösung erarbeitet. Ich ap- pelliere an Sebastian Kurz, die Reform durchzuzie­hen und gemeinsam weiterzuar­beiten.“

In den Verhandlun­gen geht es vor allem darum, dass Hammerschm­id die Klassensch­ülerhöchst­zahl von 25 abschaffen will. Die Schulleite­r sollen entscheide­n, wie groß die Gruppen sind. Die Lehrergewe­rkschaft befürchtet ein Sparpaket. Ebenfalls offen ist, ob die „Cluster“, zu denen sich bis zu acht Schulen zusammensc­hließen sollen, nur freiwillig gebildet werden können, oder ob die Schulerhal­ter die Kooperatio­n auch erzwingen können. (koli)

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