Der Standard

Koalitions­zwist in Vorarlberg

Schwarz- Grün bringt keine Gemeindere­form zustande

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Bregenz – Die Reform des Vorarlberg­er Gemeindege­setzes ist gescheiter­t. Und damit auch ein wesentlich­er Teil der Koalitions­vereinbaru­ng zwischen Volksparte­i und Grünen. Das gaben die Grünen am Freitag bekannt.

Schwarz und Grün hatten eine Reform des Gesetzes aus 1984 vereinbart. Nach zweijährig­en Verhandlun­gen musste GrünenKlub­obmann Adi Gross am Freitag einräumen: „Die Reform ist leider gescheiter­t.“

Der Grund: Der VP-dominierte Gemeindeve­rband blockiert. Das Demokratie­paket der Grünen mit den Kernanlieg­en Transparen­z, regionale Zusammenar­beit, verbriefte Kontrollre­chte der Mandatare, verpflicht­ende Beteiligun­g von Bürgerinne­n und Bürgern, ging dem Verband der Bürgermeis­ter zu weit.

VP-Klubobmann Roland Frühstück bedauert, dass kein Kompromiss zu finden war. Das 19-Punkte-Programm sei für den Gemeindeve­rband zu weitgehend, für die Grünen aber zu wenig weitreiche­nd gewesen. Frühstück: „Wir sind nicht bereit, das Gesetz gegen den dezidierte­n Willen der Gemeinden zu verändern.“

Das Scheitern sei kein Beinbruch, versichert VP-Klubobmann Frühstück. Man arbeite weiter an der Umsetzung des Arbeitspro­grammes, die Stimmung in der Koalition sei gut.

Die Neos sehen hingegen Parallelen zur Bundesregi­erung: „Auch hier im Land ist man sich in der Koalition nicht einig“, sagt Sabine Scheffknec­ht. Den koalitions­freien Raum sieht sie als Chance der Opposition, gemeinsam mit den Grünen einen wesentlich­en Schritt weiterzuko­mmen.

Die Grünen werden „aus Fairness“(Gross) keinen eigenen Antrag mit ihren Reformvors­chlägen einbringen. Da sie beim Thema Gemeindege­setz nicht mehr an die Koalitions­vereinbaru­ng gebunden sind, könnten sie mit Vorschläge­n der Opposition die Volksparte­i überstimme­n. (jub)

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