Paketboom füllt Kassen bei gelber Post
Konzernchef Pölzl hält an Postverteilungszentrum in Langenzersdorf fest
Wien – Ein Befürworter einer Neuwahl ist Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sicher: Post-Chef Georg Pölzl. Dieser hoffte bei der Präsentation von Quartalszahlen augenzwinkernd auf einen Wiederholungseffekt für seinen Konzern: Durch die Präsidentschaftswahlen und deren Wiederholung hatte die teilstaatliche Österreichische Post im Vorjahr 19,3 Millionen Euro zusätzlich umgesetzt.
Auch insgesamt ist die gelbe Post mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet. Der Paketbereich profitierte laut Pölzl besonders vom „dynamischen Wachstum des Online-ShoppingMarktes“, verzeichnet wurde hier ein Zuwachs von zehn Prozent. Allerdings muss sich das Unternehmen in seinem Heimatmarkt der Konkurrenz der Deutschen Post erwehren, die hierzulande ein eigenes Paketnetzwerk aufgebaut hat. Ein Großteil der in Österreich ausgelieferten Pakete stammt aus Deutschland.
Der Konzernumsatz lag im ersten Quartal bei 488,7 Millionen Euro, bereinigt um die im Vorjahr verkaufte Tochter Transoflex entsprach dies den Angaben nach einem Anstieg um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der operative Ertrag (Ebit) legte um 3,3 Millionen Euro auf 54,4 Millionen Euro zu. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 40,4 (Vorjahr: 38,7) Millionen Euro.
Die guten Zahlen waren auch dem Kalender zu verdanken: So gab es im Quartalsvergleich zwei zusätzliche Kalendertage, an denen zugestellt werden konnte.
Ungeachtet einer Autobahnblockade auf der Donauuferautobahn A 22 bei Korneuburg Freitagfrüh, mit der gegen das geplante Paketlager im benachbarten Langenzersdorf (NÖ) protestiert wurde, will sich Pölzl von dessen Bau nicht abbringen lassen. Noch heuer soll damit begonnen werden. Trotz Streitigkeiten will er auch am Erwerb weiterer Anteile am türkischen Paketzusteller Aras Kargo festhalten. (APA, Reuters)