Der Standard

Nordkorea provoziert mit erneutem Raketentes­t

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Pjöngjang/Seoul – Nordkorea hat erneut einen Raketentes­t durchgefüh­rt und damit die Spannungen in der Region weiter verstärkt. Das weitgehend isolierte Land feuerte am Montag mindestens eine Kurzstreck­enrakete ab. Nach Angaben des südkoreani­schen Militärs flog sie 450 Kilometer weit und stürzte in der Nähe Japans ins Meer.

Der japanische Premier Shinzo Abe verurteilt­e den Test und kündigte an, sein Land werde gemeinsam mit den USA „konkrete Handlungen“einleiten. US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea erst beim G7-Gipfel in Italien als „Weltproble­m“bezeichnet. Sein Verteidigu­ngsministe­r Jim Mattis warnte am Sonntag vor den „wahrschein­lich schlimmste­n Kämpfen, die die meisten Menschen je erlebt hätten“, sollte die Diplomatie scheitern. Nordkorea verfüge über hunderte Geschütze mit einer Reichweite bis zur südkoreani­schen Millionenm­etropole Seoul.

Entspreche­nd groß ist in Südkorea die Besorgnis wegen der Provokatio­nen aus Pjöngjang. In Seoul trat der Nationale Sicherheit­srat zu einer Dringlichk­eitssitzun­g zusammen. Die Regierung verurteilt­e die Aktion des Nordens als „gravierend­e Bedrohung“.

Aufrufe zur Zurückhalt­ung

Nordkoreas wichtigste­r Verbündete­r China forderte Dialogbere­itschaft. Pjöngjang müsse auf Handlungen verzichten, die gegen UNResoluti­onen verstießen, erklärte das Pekinger Außenminis­terium. China hoffe, dass alle beteiligte­n Parteien „ruhig und zurückhalt­end“blieben. Russland verurteilt­e den Test, rief aber ebenso wie China alle Seiten zur Zurückhalt­ung auf. (Reuters, AFP)

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