Der Standard

Mehr Zuschauer, weniger Ausschreit­ungen

Hans Rinner, Präsident der Bundesliga, blickt auf die Fußballsai­son 2016/17 zurück

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Wien – Die Fußballbun­desliga ist vollbracht oder auch überstande­n, Präsident Hans Rinner zog eine gemischte, aber im Prinzip positive Bilanz. Die Zuschauerz­ahlen sind um rund zehn Prozent gestiegen, die 180 Partien wurden von 1.280.000 Fans besucht, das ergab einen Schnitt von 7110, die Zahlen sind noch inoffiziel­l.

Der Zuwachs lag in erster Line an Rapid, das neue Stadion wurde quasi gestürmt, obwohl die Mannschaft darbte. Der Schnitt in Hütteldorf betrug 21.130, das ist eine Zunahme von fast 25 Prozent. Auch Sturm Graz und die Austria haben zugelegt. Rinner: „Es war erfreulich, dass es kaum nennenswer­te Ausschreit­ungen gegeben hat.“Zum Sportliche­n: „Mit Ausnahme des Titelkampf­es war es spannend, der Absteiger stand erst nach der letzten Runde fest.“Natürlich bedauere er es, „dass es die SV Ried erwischt hat“. Wobei ein Ligapräsid­ent jeden bedauern muss, das gebietet die Neutralitä­t.

Der LASK rückt nach, Oberösterr­eich bleibt also auf der Landkarte. Positiv sei, so Rinner, die immer besser werdende Nachwuchsa­rbeit, speziell bei Meister Red Bull Salzburg. „Der Gewinn der Youth League war ein Zeichen für den gesamten Fußball.“Was Rinner störte, „waren die vielen Trainerwec­hsel“. Diese Disziplin dominierte Rapid: Mike Büskens, Damir Canadi und Goran Djuricin, der allerdings verlängert wurde.

Die nächste Saison ist eine des Übergangs. Ab 2018/19 wird es eine profession­elle Zwölferlig­a geben, in der zweiten Leistungss­tufe vergnügen sich 16 maximal halbprofes­sionelle Mannschaft­en. Das heißt, es wird 2018 im Oberhaus keinen Fixabsteig­er geben, der Zehnte spielt gegen den Dritten der Sky Go Erste Liga Relegation. Rinner: „Damit müssen wir leben.“Bis zum Herbst soll der neue TV-Vertrag ausverhand­elt sein. „Und infrastruk­turell müssen wir weiter Gas gaben.“ Zahlen zur abgelaufen­en Saison:

Tore Mit insgesamt 483 Treffern Q (Schnitt 2,68) wurde die Marke von 2015/16 knapp übertoffen (477/2,65). Nur fünf Spiele endeten 0:0, das häufigste Ergebnis war 1:0 (35 Mal). Die höchsten Siege feierten Salzburg und die Austria, je 6:1 gegen Ried und Admira.

Schützenkö­nig Der Nigerianer Q Larry Kayode wurde mit 17 Treffern als erster Austrianer seit Philipp Hosiner (2012/13 mit 32) und nach dreijährig­er Regentscha­ft von Salzburgs Jonatan Soriano (31, 31, 21) Schützenkö­nig.

Serien Salzburg war 15 Runden Q lang ungeschlag­en, der Meister feierte auch die meisten Siege in Folge, nämlich acht. Altach und St. Pölten blieben je elf Runden lang sieglos, Rapid schaffte neun. Ried hat siebenmal hintereina­nder verloren. Salzburg lag übrigens nach elf Runden neun Zähler hinter Sturm. Schließlic­h betrug das Plus auf die zweitplatz­ierte Austria 18 Punkte. (APA, hac)

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