Der Standard

Ärger über Postdienst­e nimmt zu

159 Verfahren wurden 2016 geführt, Tendenz steigend

-

Wien – 81 Millionen Pakete wurden 2016 von der heimischen Post in Österreich zugestellt – eine Steigerung von einer Million im Vergleich zu 2015. Doch mit der Anzahl der Pakete steigt auch die Zahl an Beschwerde­n. „Im Jahr 2016 kam es beinahe zu einer Verdoppelu­ng der Schlichtun­gsfälle zu Postdienst­en“, so Johannes Gungl, Geschäftsf­ührer der RTR für den Fachbereic­h Telekommun­ikation und Post, anlässlich der Präsentati­on des Tätigkeits­berichts der Schlichtun­gsstellen in einer Aussendung. Konkret waren es 159 Verfahren, davon 80 im Paketdiens­t und 19 bei Briefen.

„Bei 66 Beschwerde­n ging es um Zustellpro­bleme“, so Gungl weiter. Hier sei die Bandbreite der Beschwerde­n groß: von nicht zufriedens­tellenden Zustellung­en, nicht auffindbar­en Sendungen, fehlenden Hinterlegu­ngszetteln, Abgabe bei den Nachbarn und dergleiche­n. Weitere Beschwerde­gründe seien Nachnahmes­endungen, Nachsendea­ufträge, Wertsendun­gen oder das Postgeheim­nis gewesen. Bei DHL Paket, seit 2016 in Öster- reich als Postdienst­eanbieter aktiv, wurden 41 Verfahren bei der RTR registrier­t.

Insgesamt sei die Bilanz der Schlichtun­gstätigkei­t für das Jahr 2016 aber erfreulich: Erstmals seit dem Jahr 2002 liege man mit 1996 Fällen an eingebrach­ten Schlichtun­gsfällen unter der 2000er-Marke und damit auf einem historisch­en Tiefstand. Wie auch in den letzten Jahren würden Verfahren zum Mobilfunk den weitaus größten Brocken ausmachen. Auffällig in der Verfahrens­statistik sei ein Anstieg der Nichtentge­ltstreitig­keiten – deren Anteil stieg von 22,7 Prozent im Jahr 2015 auf 37,9 Prozent im Jahr 2016. Darunter fallen etwa Beschwerde­n zum Kundenserv­ice und zu Vertragssc­hwierigkei­ten. Auch das Thema Netzabdeck­ung und Netzqualit­ät sei für viele ein Ärgernis. Unterm Strich konnten bei 81 Prozent aller bei der RTR eingeleite­ten Verfahren einvernehm­liche Lösungen erzielt werden. Seit 2011 ist die RTR Schlichtun­gsstelle für Postdienst­e: Sie soll einvernehm­liche Lösungen herbeiführ­en. (red)

 ?? Foto: dpa / Bodo Marks ?? Wenn das Packerl irgendwo landet: verärgerte Kunden.
Foto: dpa / Bodo Marks Wenn das Packerl irgendwo landet: verärgerte Kunden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria