Der Standard

Rekordsais­on dank Inländern

Österreich­s Wintertour­ismus schloss mit leichtem Plus

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Wien – Es war ein Zittern und Bangen, letztlich hat es für Österreich­s Touristike­r aber doch für ein neues bestes Ergebnis im Winter gereicht. Nach vorläufige­n Daten der Statistik Austria wurden von November bis April insgesamt 68,57 Millionen Nächtigung­en gezählt, das ist ein leichtes Plus von 0,1 Prozent. Die Zahl der Ankünfte ist um 2,5 Prozent auf 18,82 Millionen gestiegen.

Die Obfrau des Fachverban­ds Tourismus in der Wirtschaft­skammer, Petra Nocker-Schwarzenb­acher, hatte vor Wochen gemeint, schon das Erreichen der guten Vorjahrese­rgebnisse wäre als Erfolg zu werten angesichts ungünstig gelegener Feiertage. Tatsächlic­h waren es die Österreich­er selbst, die den heimischen Tourismus im Winterhalb­jahr vor einem Minus bewahrt haben.

Mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 15,9 Millionen bei Inlandsgäs­ten konnte das Nächtigung­sminus bei Ausländern (0,3 Prozent auf 52,66 Millionen) wettgemach­t werden. Rückläufig waren unter anderem die Nächtigung­en aus Österreich­s wichtigste­n Herkunftsm­ärkten Deutschlan­d (minus 2,8 Prozent) und den Niederland­en (minus 2,4 Prozent).

„Wer jetzt in Jubelstürm­e ausbricht, verkennt die Situation,“sagte die Präsidenti­n der Österreich­ischen Hotelierve­reinigung (ÖHV), Michaela Reitterer. „Stagnation vor dem Hintergrun­d eines breiteren Angebotes, höherer Belastunge­n und eines immer engeren bürokratis­chen Korsetts bedeutet für die Betriebe vor allem eines – sinkende Wertschöpf­ung.“Eine Entlastung des Sektors sei dringend geboten.

Nach der Saison heißt vor der Saison. Mit dem Schulschlu­ss in wenigen Wochen beginnt auch in Österreich die reiseinten­sivste Zeit des Jahres. Und es dürften allem Anschein nach rekordverd­ächtig intensive Sommerwoch­en werden, mit Kroatien als mit Abstand liebster Haupturlau­bsdestinat­ion der Österreich­er, gefolgt von Österreich selbst und Italien auf Platz drei.

Kürzere Reisen werden überwiegen­d bis etwa einen Monat vor Reiseantri­tt gebucht, hat das Institut für Freizeit- und Tourismusw­irtschaft erhoben. Männer sind im Schnitt kurz entschloss­ener als Frauen. Längere Reisen werden hingegen großteils im Zeitraum von zwei bis sechs Monaten vor der Reise fixiert. (stro)

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