Apple macht den Store zur Show
Neues Konzept mit Workshops und Veranstaltungen
London/Wien – Holly-Marie Cato ist Fotografin. Die Britin nimmt auf ihren Reisen vor allem Porträts von Menschen auf, deren Geschichte sie erzählen will. Bei einem Vortrag vergangene Woche in London zeigte sie einige ihrer Werke und erklärte, welche Aspekte ihr daran wichtig waren. Beim Publikum kam das gut an – mit viel Applaus und Jubelrufen. Das Ganze fand nicht in einer Kunstgalerie statt, sondern im Apple-Store in der Regent Street.
Der Shop in der prominenten Einkaufsstraße war 2004 das erste Geschäft, das Apple in Europa eröffnet hat. Vergangenes Jahr wurde es aufwendig renoviert. Zusammen mit Stores in Dubai und am Union Square in San Francisco gehört es zu den Aushängeschildern des Konzerns, der nicht müde wird zu betonen, dass die Geschäfte so wichtig seien wie jedes neue iPhone. Noch in diesem Jahr will Apple auch in der Wiener Innenstadt einen Shop eröffnen. Wann, verrät der Konzern noch nicht. Klar ist aber, dass dort – wie in den anderen 495 Stores weltweit – nicht nur Macs und Co verkauft werden sollen. Im Mai startete das Programm „Today at Apple“mit kostenlosen Workshops. Das reicht vom Zeichnenlernen am iPad über erste Programmierschritte für Kinder bis zu Events mit Künstlern und Profis wie Cato. Dazu gehört auch ein neues Architekturkonzept, das nun auf alle Store umgelegt wird – mit fließenden Formen, viel Glas, Sitzbänken und Pflanzen.
Bei einem Gespräch mit Journalisten sagte Wendy Beckman, Head of Retail Europe, dass man den Store als eine Art modernen Dorfplatz sehe, wo man sich auch zum Plaudern treffe. Ums Plaudern geht es Apple natürlich nicht. Ziel von Gestaltung und Workshops ist es, Kunden länger im Geschäft zu halten und ihnen nicht nur ein Produkt zu verkaufen, sondern den Apple-Lifestyle. Die Reise nach London erfolgte auf Einladung von Apple.