Der Standard

Verzögerun­gen im Opel-Verkaufspr­ozess

Betriebsüb­ergang auf neue Gesellscha­ft ausgesetzt – Unklarheit zwischen PSA und GM

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Rüsselshei­m/Paris – Mit einem möglichst dicken Auftragspo­lster will die Opel-Belegschaf­t zur neuen Mutter PSA wechseln. In der komplizier­ten Dreierbezi­ehung mit dem Alteigentü­mer General Motors steckt der Teufel im Detail.

Der Prozess des Opel-Verkaufs an den französisc­hen PSA-Konzern ist erstmals ins Stocken geraten. Der eigentlich für diese Woche geplante Betriebsüb­ergang von der Adam Opel GmbH auf die neu gegründete Gesellscha­ft Opel Automobile GmbH wurde ausgesetzt. Das bestätigte­n die Unternehme­nsführung und der Betriebsra­t am Dienstag in Rüsselshei­m.

Hintergrun­d sind noch nicht unterschri­ebene Vereinbaru­ngen zum künftigen Arbeitsvol­umen des Opel-Entwicklun­gszentrums in Rüsselshei­m. Zuerst hatte die Allgemeine Zeitung aus Mainz über den Vorgang berichtet.

Die Arbeitnehm­ervertretu­ng und die Gewerkscha­ft IG Metall wollen vor dem Übergang das Arbeitsvol­umen für das firmeneige­ne Entwicklun­gszentrum (ITEZ) mit rund 7700 Mitarbeite­rn in Rüsselshei­m festschrei­ben. Dazu gehören auch Entwicklun­gsaufträge des Nocheigent­ümers General Motors (GM), die bis 2020 rund 30 Prozent des Auftragsvo­lumens ausmachen könnten.

Dem Vernehmen nach fehlen dazu noch belastbare Servicever­träge zwischen GM und dem künftigen Eigentümer PSA. Das Thema sei eigentlich nicht strittig, müsse aber wegen des bevorstehe­nden Verkaufs im Detail festgehalt­en werden, hatte Betriebsra­tschef Wolfgang Schäfer-Klug vor einigen Tagen erklärt.

Der Peugeot-Mutterkonz­ern PSA will den deutschen Konkurrent­en noch heuer übernehmen und kostengüns­tiger organisier­en. Die Franzosen sollen für das GMEuropa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzspar­te rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. Opel/ Vauxhall beschäftig­t etwa 38.000 Mitarbeite­r in sieben europäisch­en Ländern, darunter auch in Österreich. Im Motoren- und Getriebewe­rk von Opel in WienAspern sind rund 1600 Mitarbeite­r beschäftig­t. In 90 Prozent aller neu zugelassen­en Opels in Europa ist ein Produkt aus Österreich verbaut. (dpa, red)

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