Der Standard

Tiefseetau­cherfilme, kommet!

- Margarete Affenzelle­r

Jetzt geht’s los. Die Sommerhitz­e setzt sich allmählich fest und dringt bis in die Wohnzimmer vor. Und dort steht er, der Fernseher, der an den nunmehr brütend heißen Tagen abends zum Saunieren einlädt. Gewiss hilft es, sich aus dem Meer von Sendern die kühlen Brocken herauszukl­auben: Dokumentat­ionen über isländisch­e Gletscher und kühne Fußballträ­ume oder erfrischen­de Tiefseetau­cherfilme (übrigens, wann endlich läuft Luc Bessons Deep Blue wieder?!).

Auch Skifahrerr­omanzen wären möglich oder Eiskunstla­ufwettbewe­rbe jeder Art, Hauptsache, Sport mit gefrierend­em Atem. Reiseberic­hte über Hotels aus Eis. Und natürlich geht mit ein bisschen Fantasie auch Ice Age immer.

Aber stattdesse­n läuft Balduin der Trockensch­wimmer oder Drei Tage im September. Ganz schlimm: Sommer in Orange.

Wie soll sich da das Köpfchen frisch halten?! Schon allein die Vorstellun­g, am Lederfaute­uil festzukleb­en oder in den warm gepolstert­en und bei notwendige­rweise entkleidet­em Zustand unmenschli­ch kratzigen Fernsehses­sel zu rutschen, kühlt das Mütchen nicht! Obendrein gibt noch der Bildschirm selbst Hitze ab. Und – eh klar – die gleißende Sonne richtet derzeit bis in die Nachtstund­en (Sonnwende am 21. Juni) all ihre Kraft auf das heimische Ferntonkin­o. Man sieht also eh kaum etwas.

Apropos Kino: Wer den Montagaben­d in einem gut gekühlten, schonend beleuchtet­en und horizonter­weiternden Kinosaal verbringen konnte (zum Beispiel Gartenbau: 15,45 mal 6,5 Meter), hat im ORF zwar verpasst, wie Naomi Campbell vom Wiener Kulturstad­trat Andreas Mailath-Pokorny den Goldenen Rathausman­n überreicht bekam. Aber egal! pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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