LESERSTIMMEN
Besorgniserregend
Betrifft: „OMV und Gazprom basteln wieder an South Stream“von Andreas Schnauder
der Standard, 13. 6. 2017 Fragen betreffend Demokratie (Türkei, Russland), Energie- und Klimastrategie scheinen offenbar keine Rolle (mehr) zu spielen. Die vielbeschworene Diversifizierung wird wohl immer vorgeschoben? Auch die Beteiligungen der Öbib und deren Folgen für Österreich sollten im Fall der OMV durchleuchtet werden.
René Bolz, per Mail
Wahre Liebe, seichte Triebe
Betrifft: Life Ball Nr. 24 Nach meinem Dafürhalten hat die schöpferische Pause von einem Jahr dem 24. Life Ball ein neues Gesamtbild gegeben und eindrucksvoll vor gesundheitlichen und politischen Gefahren in der Welt gewarnt. Gery Keszler und sein Team haben mit einem gigantischen Bühnenbild und der fulminanten Revue über die Liebe des Lebens, die 20er- und 30erJahre aufleben lassen und sie mit ihrem damaligen Zeitgeist, ihren Umbrüchen und Folgen auf unsere Gegenwart projiziert, um uns alle wachzurütteln und nachdenklich zu stimmen.
Sehr berührend war auch das von Ute Lemper gesungene Antikriegslied, Sag mir, wo die Blumen sind, das Einfluss vor allem im Denken und Handeln aller politisch Verantwortlichen, aber auch jedes Einzelnen nehmen soll. Sehr beeindruckt haben mich die Moderationsweise und das Temperament von Conchita und Verena Scheitz, die souverän durch das musicalartige Showprogramm geführt haben.
Die farbenfrohen Kostüme waren heuer sehr anspruchsvoll und viel weniger sexbetont, und das Wissen über Aids und diese Krankheit, verbunden mit dem oftmaligen Aufruf, den eigenen Immunstatus austesten zu lassen, zog sich wie ein roter Faden durch das Showprogramm.
Auch wenn noch manche in ihrem schrillen Outfit ihre seichte sexuelle Einstellung demonstrierten, so war es doch insgesamt eine sehr erfolgreiche professionelle Veranstaltung. Vielleicht gelingt es Gery Keszler, in Zukunft die partnerschaftliche wahre Liebe durch ein sich gegenseitiges Schenken, durch Hingabe, Haltungen und Tugenden, durch Empfangen und Geben zur Schau zu stellen, die dann eine echte sexuelle Begegnung, eine tief empfundene Intimität impliziert. Johannes Thallinger, 2601 Sollenau