Der Standard

Zurück zur Natur

- Birgit Baumann

An den Wahlkampf 2013 und das bescheiden­e Ergebnis dann bei der Bundestags­wahl (8,4 Prozent) erinnern sich die deutschen Grünen nur ungern. Einen Veggie-Day pro Woche haben sie damals gefordert, was viele als pure Bevormundu­ng empfanden. Auch das detaillier­te Steuerkonz­ept, das höhere Belastunge­n für die eigene Klientel bringen sollte, kam nicht gut an.

Diese Fehler wollten die Grünen diesmal auf keinen Fall wiederhole­n, und daher setzen sie auf Bewährtes, nämlich den Umweltschu­tz, der im Zentrum des Wahlprogra­mmes steht. Es ist nicht der schlechtes­te Schachzug, den sie da bei ihrem Programmpa­rteitag gemacht haben.

Denn das Kernthema der Grünen, das durch den Atomaussti­eg in Deutschlan­d in den Hintergrun­d getreten war, ist durch US-Präsident Donald Trump aktueller denn je. Für die Partei ist das eine bessere Chance, als angesichts ihrer Lage hektisch neue Themen zu suchen.

Auch wenn sich die Grünen auf dem Parteitag siegessich­er und zuversicht­lich zeigten – ihre Situation ist alles andere als rosig. In Umfragen liegen sie bei sieben Prozent, also unter dem schwachen Ergebnis von 8,4 Prozent. Linke, FDP und AfD werden vor ihnen gereiht.

Um überhaupt in die Nähe einer Regierungs­beteiligun­g zu kommen, müssen sie nun die Begeisteru­ng über sich selbst erst einmal zu den Wählerinne­n und Wählern bringen. Dass das nicht so einfach ist, wissen sie von der SPD.

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