Der Standard

LESERSTIMM­EN

- John Bunzl, per Mail Angelika Pichler, 1020 Wien Franz Frühwirth, 3852 Gastern

Gleichbere­chtigte Existenz

Betrifft: „Neue „Gerüchte“über Juden“von András Szigetvari

der Standard, 17./18. 6. 2017 Klammheiml­iche Freude herrscht bei traditione­llen Antisemite­n: Sie können ihr Laster „den“Muslimen anhängen. Zum einen deuten sie die unter Muslimen verbreitet­e Abneigung gegen Juden als erfolgreic­hen Export ihres Wahns, anderersei­ts deuten sie auch die Ablehnung Israels als einen ihnen bekannten antisemiti­schen Reflex. Damit wird man dem Phänomen aber nicht gerecht.

Denn judenfeind­liche Haltungen unter Muslimen speisen sich nicht aus christlich­em Antisemiti­smus oder dem unmögliche­n Umgang mit dem Holocaust. Sie entspringe­n vielmehr der Konfrontat­ion mit dem jüdischen Staat Israel. „Gerüchte“sind dafür nicht nötig. Es genügen die Tatsachen von Vertreibun­g, Enteignung und Unterdrück­ung. Es ist müßig, den „muslimisch­en Antisemiti­smus“durch Leugnung oder Beschönigu­ng dieser Tatsachen bekämpfen zu wollen.

Notwendig und möglich ist eine faktenbezo­gene Auseinande­rsetzung, die ohne Anleihen an antijüdisc­hen Mythen auskommt. Eine solche Herangehen­sweise eignet sich dafür, den europäisch­en Antisemiti­smus in einen kausalen Zusammenha­ng mit der palästinen­sischen Tragödie zu stellen. So kann die jüdische Suche nach einer sicheren Heimstatt mit dem Siedlerkol­onialismus der zionistisc­hen Bewegung in Palästina in Verbindung gebracht werden.

Nicht die Denunziati­on „des“Islam, sondern die Herstellun­g von Bedingunge­n für eine gleichbere­chtigte Existenz im Nahen Osten sollte Priorität haben.

Traurig ohne Fluch

Betrifft: „Wortkunde“von Karl Fluch

der Standard, 17./18. 6. 2017 Wieder einmal habe ich mich halb totgelacht bei Ihrer „Wortkunde“(obwohl es ja da eigentlich nix zu lachen gibt ...).

Bin immer traurig, wenn ich am Wochenende nichts von Ihnen vorfinde.

Linke, Rechte, Ahnungslos­e

Betrifft: Eurofighte­r-U-Ausschuss Jeder privatwirt­schaftlich geführte Konzern müsste binnen kürzester Zeit den Gang zum Konkursric­hter antreten, wenn dessen Kommunikat­ion auf höchster Ebene so abliefe, wie dies bei der Beschaffun­g der Eurofighte­r zutage trat.

Da wusste tatsächlic­h die Linke nicht, was die Rechte tut, und wollte es vermutlich auch gar nicht wissen.

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