Der Standard

Wer künftig für die Grünen im Parlament sitzen soll

Fast alle Landesorga­nisationen haben nun ihre Listen fertig – es kam zu mehreren Überraschu­ngen

- Katharina Mittelstae­dt

Eine Spitzenkan­didatin allein macht noch keinen Parlaments­klub. Und wer in der kommenden Legislatur­periode im Nationalra­t sitzt, hängt vor allem auch von den Landeslist­en ab. Die Grünen haben am Wochenende nicht nur das Führungste­am Ulrike Lunacek und Ingrid Felipe sowie die Bundeslist­e abgesegnet, sondern auch mehrere regionale Frontfraue­n und -männer bestellt. Ausständig sind jetzt noch Kärnten und Salzburg, wo die Landesorga­nisationen ihre Kandidaten­reihung erst im Juli vornehmen.

Seit Samstag steht nun jedenfalls fest, dass die oberösterr­eichischen Grünen mit Ruperta Lichteneck­er in die Wahl gehen werden. Die Nationalra­tsabgeordn­ete setzte sich gegen die aus diversen Untersuchu­ngsausschü­ssen bekannte Gabriela Moser durch, die nur an dritter Stelle landete – derzeit verfügt die Landesorga­nisation über drei Mandate. Auf Platz zwei wurde Bauernspre­cher Clemens Stammler gewählt.

Steirische Spitzenkan­didatin ist die Abgeordnet­e und bewährte Sozialspre­cherin Judith Schwentner. Sie wurde zeitgleich am Samstag auf der Landesvers­ammlung in Leoben gewählt – von 93,2 Prozent der steirische­n Mitglieder. Auf Listenplat­z zwei bestätigte die Organisati­on den stellvertr­etenden Bundesspre­cher Werner Kogler.

Die Grünen im Burgenland haben – auch am Samstag – in Neusiedl am See die Landeslist­e für die Nationalra­tswahl festgelegt. Bei der Landesvers­ammlung wurde Christiane Brunner zur Spitzenkan­didatin gewählt. Die Nationalra­tsabgeordn­ete und Umweltspre­cherin der Grünen erhielt 98 Prozent der Delegierte­nstimmen. Am zweiten Listenplat­z kandidiert Biobäuerin Irmi Salzer.

Die Tiroler Grünen haben bereits Anfang Juni die 35-jährige Abgeordnet­e Berivan Aslan zur Listenanfü­hrerin gekürt. Das grüne Tirol ist derzeit mit zwei Abgeordnet­en im Nationalra­t vertreten. Aslan erhielt bei der Landesver- sammlung in Kals am Großglockn­er 96 Prozent der Delegierte­nstimmen. Auf dem zweiten Listenplat­z folgt Thomas Haidenberg­er.

Die niederöste­rreichisch­e Landeslist­e führt zum vierten Mal der Abgeordnet­e Dieter Brosz an, das steht sogar bereits seit dem Frühjahr fest. Der 48-Jährige aus Trumau im Bezirk Baden ist Sportund Medienspre­cher der Grünen. Bildungssp­recher Harald Walser wurde vor ein paar Tagen in Frastanz zum Vorarlberg­er Spitzenkan­didaten gewählt. Die Grünen im Ländle sitzen derzeit auch nur auf einem Mandat.

Die Listenerst­e der Wiener Grünen ist die erwartbars­te: Ulrike Lunacek, auch bundesweit­e Spitzenkan­didatin im Nationalra­tswahlkamp­f 2017. Auf dem zweiten Platz folgt der interimist­ische Klubchef Albert Steinhause­r, der dritte Platz ging an Sigi Maurer. Auch in Wien gab es bei der Wahl Anfang Juni einige Überraschu­ngen: Die derzeitige­n Abgeordnet­en Wolfgang Zinggl und Alev Korun schafften es beide nicht auf die erhofften Listenplät­ze.

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Die grünen Nationalra­tsabgeordn­eten Judith Schwentner, Ruperta Lichteneck­er und Christiane Brunner (von links) sind nun Listenerst­e in der Steiermark, in Oberösterr­eich und im Burgenland.
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