Krages vorm Arbeitsgericht
Hans Niessl verspricht Ausbau im Eisenstädter Spital
Eisenstadt – Am gestrigen Montag begann der Infight zwischen dem Land Burgenland und René Schnedl, dem fristlos entlassenen Geschäftsführer der pannonischen Krankenanstalten-GmbH (Krages). Über wie viele Runden der Kampf vorm Arbeitsgericht im niederösterreichischen Wiener Neustadt gehen wird, ist nicht absehbar. Ein Vergleich ist eher nicht in Sicht. Vorerst wurde einmal auf September vertagt.
Bis dahin aber, so versprach Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) ein wenig zeitverschoben im Eisenstädter Krankenhaus, würden die Intensivbetten hier, bei den Barmherzigen Brüdern, von derzeit acht auf 16 verdoppelt werden; zudem würden im demnächst zu beschließenden Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) nicht nur die fünf bestehenden Spitäler festgeschrieben sein, sondern auch die Eisenstädter HNO-Abteilung und der dortige Herzkathetertisch.
Das alles seien ja sehr umstrittene Themen gewesen. Und der Landeshauptmann machte Krages-bezüglich aus seinem Herzen („Ich bin ja nicht in der Politik, um das Gesundheitssystem zu zerstören!“) keine Mördergrube: „Die Diskussionen waren gar nicht nach meinem Geschmack!“
Dass dies alles mit dem parallel stattfindenden Prozess zu tun habe – es gab ja diese Differenzen zwischen Land und Schnedl um das Nicht-Krages-Haus Eisenstadt – stellt Niessls Gesundheitsreferent Norbert Darabos in Abrede. Geschmäcker sind das eine. „Entlassungsgrund war das aber nicht. Doch das Vertrauen war natürlich schon zerstört.“
Die Landesanwälte machen in Wiener Neustadt zumindest 100.000 Euro Forderungen an den Entlassenen geltend. Hauptvorwurf: Schnedl habe sich ungerechtfertig Boni ausgezahlt. Schnedl konterte, die seien vertragskonform seit Arbeitsbeginn monatlich akontiert und nie zurückgefordert worden.