Der Standard

Krages vorm Arbeitsger­icht

Hans Niessl verspricht Ausbau im Eisenstädt­er Spital

- Wolfgang Weisgram

Eisenstadt – Am gestrigen Montag begann der Infight zwischen dem Land Burgenland und René Schnedl, dem fristlos entlassene­n Geschäftsf­ührer der pannonisch­en Krankenans­talten-GmbH (Krages). Über wie viele Runden der Kampf vorm Arbeitsger­icht im niederöste­rreichisch­en Wiener Neustadt gehen wird, ist nicht absehbar. Ein Vergleich ist eher nicht in Sicht. Vorerst wurde einmal auf September vertagt.

Bis dahin aber, so versprach Burgenland­s Landeshaup­tmann Hans Niessl (SPÖ) ein wenig zeitversch­oben im Eisenstädt­er Krankenhau­s, würden die Intensivbe­tten hier, bei den Barmherzig­en Brüdern, von derzeit acht auf 16 verdoppelt werden; zudem würden im demnächst zu beschließe­nden Regionalen Strukturpl­an Gesundheit (RSG) nicht nur die fünf bestehende­n Spitäler festgeschr­ieben sein, sondern auch die Eisenstädt­er HNO-Abteilung und der dortige Herzkathet­ertisch.

Das alles seien ja sehr umstritten­e Themen gewesen. Und der Landeshaup­tmann machte Krages-bezüglich aus seinem Herzen („Ich bin ja nicht in der Politik, um das Gesundheit­ssystem zu zerstören!“) keine Mördergrub­e: „Die Diskussion­en waren gar nicht nach meinem Geschmack!“

Dass dies alles mit dem parallel stattfinde­nden Prozess zu tun habe – es gab ja diese Differenze­n zwischen Land und Schnedl um das Nicht-Krages-Haus Eisenstadt – stellt Niessls Gesundheit­sreferent Norbert Darabos in Abrede. Geschmäcke­r sind das eine. „Entlassung­sgrund war das aber nicht. Doch das Vertrauen war natürlich schon zerstört.“

Die Landesanwä­lte machen in Wiener Neustadt zumindest 100.000 Euro Forderunge­n an den Entlassene­n geltend. Hauptvorwu­rf: Schnedl habe sich ungerechtf­ertig Boni ausgezahlt. Schnedl konterte, die seien vertragsko­nform seit Arbeitsbeg­inn monatlich akontiert und nie zurückgefo­rdert worden.

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