Der Standard

Katastroph­enwarnung via App

Innenminis­terium will Bürger am Smartphone erreichen

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Wien – Das Innenminis­terium startet einen landesweit­en Probebetri­eb einer Smartphone-Applikatio­n für Katastroph­enfälle. Die App Katwarn, die vom deutschen Fraunhofer-Institut für offene Kommunikat­ionssystem (Fokus) im Auftrag der öffentlich­en Versichere­r entwickelt wurde und in Deutschlan­d bereits seit 2010 in Betrieb ist, soll bei Gefahr Warnungen und Verhaltens­tipps versenden. Bei Unglücksfä­llen wie Großbrände­n, Hochwasser, Stürmen oder Terrorlage­n ermöglicht der Dienst den Behörden, Warnungen direkt und ortsbezoge­n an die Mobiltelef­one betroffene­r Bürger zu senden.

Gedacht ist die App als Ergänzung zur üblichen Zivilschut­zkommunika­tion wie Rundfunkdu­rchsagen oder Sirenenala­rme. Die Gratis-App funktionie­rt auf den gängigsten Betriebssy­stemen. Bei der so genannten Schutzenge­lfunktion erhält man Pushmeldun- gen für den jeweils aktuellen Standort (nicht per GPS-Ortung, sondern über Handybasis­stationen und WLAN-Zugangspun­kte). Dieser Sonderdien­st muss per SMS aktiviert werden.

Die Kosten bezifferte Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit einer „sechsstell­igen Summe“, die vorerst vom Ministeriu­m übernommen wird. In Deutschlan­d zahlen teilnehmen­de Bundesländ­er 15.000 Euro für die Einführung und jährlich 3000 Euro für technische Unterstütz­ung.

Sobotka will nur Behörden und offizielle Stellen Meldungen einspeisen lassen, um – wie etwa nach dem Amoklauf von München im Sommer 2016 mit neun Toten – Falschmeld­ungen in Social Media zuvorzukom­men. Laut Spiegel war Katwarn auch damals in München im Einsatz – und mit 250.000 Usern überlastet. Mittlerwei­le sei aber die Serverkapa­zität verdoppelt worden. (simo)

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Foto: fraubock.at Hans Peter Haselstein­er (links) gratuliert­e Ute Bock (rechts).

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