Böllerbastler werden angeklagt
Für Staatsanwaltschaft war es Vorbereitung einer Bombe
Klagenfurt/Wien – Nach dem Rohrbombenfund in einem Wiener Hotel, der im April 2016 für Schlagzeilen gesorgt hatte, werden sich drei junge Kärntner wegen Vorbereitung eines Verbrechens durch Sprengmittel vor Gericht verantworten müssen. Das gab Markus Kitz, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, am Dienstag bekannt.
Den aus dem Bezirk Völkermarkt stammenden Männern wird vorgeworfen, aus abgeschnittenen Kupferrohren und Schwarzpulver Bomben hergestellt zu haben. Bei den Verdächtigen handelt es sich um ein Brüderpaar im Alter von 22 und 24 Jahren sowie einen 22jährigen Freund der beiden. Die jungen Männer hatten in einer Werkstatt an der Heimatadresse der Brüder mehrere Osterböller hergestellt. Die ersten sollen im Beisein von Freunden und Bekannten auf einem Feld gezündet worden sein – die Tradition des Osterfeuers ist in Kärnten bei Jung und Alt beliebt.
Weil ihnen die Böller zu wenig laut waren, nahm der 24-Jährige zwei von ihnen nach den Osterfeiertagen mit nach Wien, wo der gelernte Tischler vorübergehend auf einer Baustelle beschäftigt war. Seinen Angaben zufolge wollte er die Bomben mit zusätzlichen Utensilien „auffetten“. Um den Knall zu verstärken, hatte er schon Nägel an den Rohren fixiert.
Vermieter schlug Alarm
Der Vermieter des Hotels in Wien-Favoriten, in dem der 24Jährige untergebracht war, fand allerdings bei einer Kontrolle des Zimmers die unter dem Bett deponierten funktionstüchtigen Bomben. Er schlug Alarm.
In der Kärntner Werkstatt der nun angeklagten Brüder wurden im Zuge einer Hausdurchsuchung eine weitere scharfe Bombe und acht Rohlinge entdeckt. (APA)