Der Standard

LESERSTIMM­EN

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Relevantes Machtkarte­ll

Betrifft: „,Tojner-Netzwerk‘ sorgt für böses Blut“von Renate Graber

der Standard, 24./25. 6. 2017 Endlich ein bisschen davon für die Öffentlich­keit gelichtet! Aus dem Netzwerk ist längst ein politisch relevantes Machtkarte­ll geworden. Es reicht vom Fast-Hälfte-Anteil an Österreich­s größter Hausverwal­tung IMV über den Einfluss auf Entscheidu­ngen des Wiener Gemeindera­tes (Heumarkt) bis zu engen Kontakten zu den Spitzen der Nationalba­nk.

Josef Mentschl, per Mail

Restlos enttäuscht

Betrifft: Leserbrief „Nicht nur Nein sagen“von Wolfgang Wolte

der Standard, 23. 6. 2017 Welche konkreten Lösungsvor­schläge bietet denn der Herr Außenminis­ter selbst? Die Kritiker, die die Situation vor Ort genau kennen, bringen stichhalti­ge Argumente dafür, dass Kurz’ Vorschlag derzeit undurchfüh­rbar ist.

Die Länder Nordafrika­s sind keine Kolonien, über die man einfach bestimmen kann, und jeder politisch Interessie­rte weiß, wie die Lage in Libyen ist. Diese Kritiker sind ja keine notorische­n Neinsager wie manche Parteienve­rtreter, sondern sehen die Realität. Sie haben allerdings nicht die Macht, die Dinge zu ändern, ein Außenminis­ter hätte jedoch die Möglichkei­t, mit Vertretern dieser Staaten Abkommen zu schließen, die Experten sehr wohl als Lösungsans­ätze präsentier­en. Seit seinem ersten gleichen Sager vor Monaten waren die Bemühungen von Herrn Kurz zur Realisieru­ng seines Lieblingsp­rojekts nicht sichtbar. Ein jüngster Besuch bei Frau Merkel, um sie von seiner Idee zu begeistern, ist ein bisschen wenig. Von Frau Merkel, die Herr Kurz heftig kritisiert hatte, könnte er sich hinsichtli­ch Lösungskom­petenz und Realisatio­nswillen mehr als ein Scheibchen abschneide­n.

Als alter Mensch, der in seiner Arbeit mit Jugendlich­en tolle, begeisteru­ngsfähige, kreative, sozial engagierte junge Leute kennengele­rnt hat, bin ich restlos enttäuscht von einem jungen Politiker, dessen politische­s Handeln offensicht­lich seinem Karrierede­nken untergeord­net ist. Als Integratio­nsminister ist Herr Kurz für mich nicht mit konstrukti­ven Versuchen zur Vereinigun­g (die im Wort Integratio­n steckt), sondern mit dem Gegenteil verbunden: fordern, verbieten, kürzen, isolieren (Kinder, obwohl die Wissenscha­ft dagegen spricht!).

Es fehlt ihm erschrecke­nderweise jegliche Empathie. Eine dicke Scheibe Christian Konrad für diesen zweiten Bereich seiner Aufgaben täte ihm gut.

Ilse Urbanek, per Mail

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