Türkei greift Kurden in Syrien an, Moskau warnt die USA vor Luftschlag
Damaskus/Wien – Türkische Truppen und Kämpfer der syrischen Kurden haben sich am Mittwoch in Syrien erneut Gefechte geliefert. Wie aus Berichten beider Seiten hervorgeht, griff die türkische Armee in der Nacht Ziele an, die zur kurdischen YPG im Norden Syriens gehören. Was genau dem türkischen Schlag vorausgegangen war, ist hingegen umstritten: In Berichten aus Ankara heißt es, Kurden hätten türkische Soldaten mit Maschinengewehren angegriffen. Auf kurdischer Seite heißt es, man habe Kämpfer der Freien Syrischen Armee beschossen.
Pikant ist die Auseinandersetzung auch, weil sie einen Streitpunkt der Türkei mit den USA betrifft. Washington stattet die Kurden mit Waffen aus, weil sie gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) kämpfen. Die Türkei sieht sie hingegen als syrische Version der türkisch-kurdischen Untergrundarmee PKK.
Ebenfalls am Mittwoch warnte Russland – das im syrischen Bürgerkrieg die Truppen von Präsident Bashar al-Assad unterstützt – die USA vor einem Luftschlag gegen die syrische Armee. Ein solcher würde die Gespräche um eine Konfliktbeilegung noch schwieriger machen. Die USA hatten gemeinsam mit Paris mit einer entsprechenden Aktion gedroht, weil man Vorbereitungen auf einen möglichen Giftgasangriff wahrgenommen haben will. (mesc)