Der Standard

Freie Hand für Kurz

ÖVP will am Samstag bei Parteitag Bewegung werden

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Wien/Linz – Der Parteitag im Linzer Design Center liefert den Auftakt für den Start der „Bewegung Sebastian Kurz“. Die ÖVP wählt am Samstag Kurz zum neuen Parteichef und bestimmt dabei auch vier neue Stellvertr­eter: Neben Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Thomas Stelzer (50) stehen Casinos-Vorständin Bettina GlatzKrems­ner (54), die Bregenzer Stadträtin Veronika Marte (35) sowie die steirische Landesräti­n Barbara Eibinger-Miedl (37) zur Wahl. Das Parteisekr­etariat hat Kurz bereits neu besetzt, auf Werner Amon folgte die EU-Abgeordnet­e Elisabeth Köstinger. Der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz bastelt weiter an seinem Team: Als neuen Sprecher holte sich Kurz Johannes Frischmann, bisher Sprecher bei Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling, ins Team. Der bisherige Ö3-Moderator Peter L. Eppinger soll als Gesicht und Stimme für die „Bewegung“von Kurz auf Social Media kommunizie­ren.

Am Samstag soll beim Parteitag auch eine Statutenre­form beschlosse­n werden, mit der eine Reihe von Bedingunge­n des ÖVPSpitzen­kandidaten für die Nationalra­tswahl umgesetzt werden. Kurz will die Bundeslist­e ohne Zustimmung des Parteivors­tands besetzen, er soll auch ein Vetorecht bei der Erstellung der Kandidaten­listen der Landespart­eien für die Nationalra­tswahl erhalten. Generalsek­retäre und Geschäfts- führer der Volksparte­i kann Kurz künftig im Alleingang bestellen. Weiters soll der Parteichef freie Hand bei Regierungs­verhandlun­gen und der Auswahl der ÖVP-Regierungs­mitglieder erhalten.

„Zeit für Neues – Zusammen neue Wege gehen“lautet das Motto des Parteitags, an dem mehr als 1000 Delegierte aus ganz Österreich, Ex-Parteichef­s, Landeschef­s und Minister teilnehmen werden. „Der 1. Juli ist ein entscheide­nder Tag für die Volksparte­i. An diesem Tag erfolg der Startschus­s für unsere Bewegung und somit die Öffnung der Partei nach außen“, sagt ÖVP-Generalsek­retärin Elisabeth Köstinger.

Inhaltlich­e Themen am nicht öffentlich­en Vormittag sind der Standort, Sicherheit, Soziales und der Wahlkampf an sich. Um 13.30 Uhr beginnt der offizielle Parteitag, der nur eineinhalb Stunden dauern soll. Höhepunkt ist die Rede des neuen Parteichef­s Kurz, der auch den Umgang mit politische­n Mitbewerbe­rn, sein neues Team und sein Amtsverstä­ndnis ansprechen werde. Der Kanzlerkan­didat der ÖVP wolle sich ganz als christlich­sozialer Liberaler positionie­ren.

Die Latte für Kurz liegt einigermaß­en hoch, sein Vorgänger Reinhold Mitterlehn­er erhielt 2014 immerhin 99,1 Prozent der Delegierte­nstimmen – ein Höchstwert in den vergangene­n 30 Jahren Parteigesc­hichte. (APA, red)

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Foto: APA/Hochmuth Sebastian Kurz stellt sich der Wahl als neuer ÖVP-Chef.

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