US-Banken genesen, Aktienkurse steigen
Grünes Licht gab es am Donnerstag für die Wall-Street-Banken: Zehn Jahre nach Ausbruch der schwersten Finanzkrise der Nachkriegszeit können die größten USInstitute eines der schwärzesten Kapitel ihrer Geschichte abhaken.
Mit offiziellem Siegel: Wie die Notenbank Fed mitteilte, haben die 34 größten Geldhäuser der USA auch den zweiten Teil des landesweiten Stresstests bestanden. Institute wie Goldman Sachs, Morgan Stanley, JP Morgan, Citi oder Bank of America hätten nach staatlichen Finanzspritzen und harten Einschnitten wieder ein gesundes Kapitalniveau erreicht. Sie dürfen nun auch wieder mehr von ihren Gewinnen an ihre Eigner weiterreichen.
An der Börse feierten die Anleger: Bankenaktien legten zu. Dass die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance die Komplettüber- nahme der Konkurrentin Rite Aid abgeblasen hat, ließ deren Aktien um bis zu fast 24 Prozent abstürzen. Walgreens will nun nur rund 2000 Filialen sowie weitere Vermögenswerte von Rite Aid um insgesamt 5,2 Milliarden US-Dollar kaufen und zahlt Rite Aid 325 Millionen Dollar Entschädigung für die Aufkündigung der ursprünglichen Vereinbarung. Walgreens-Aktionäre begrüßten diesen Schritt, die Papiere gewannen.
Europas Anleger hatten am Donnerstag nicht viel Lust auf Einkaufen, der Euro-Stoxx-50 hat 1,4 Prozent verloren. Grund: Der anhaltende Höhenflug des Euro schmälert die Exportchancen europäischer Unternehmen in Ländern außerhalb des Währungsraums. Auch das britische Pfund ist gestiegen, zeitweise über den Wert von 1,30 Dollar: Es gibt Aussichten auf Zinserhöhungen. (red)