Der Standard

One Plus 5: Ein guter Handy-Deal

Android- Spitzenhan­dy überzeugt im Test, die neue Dualkamera ist aber nicht nur ein Fortschrit­t

- Georg Pichler

Wien – Der chinesisch­e Hersteller One Plus hat sein nächstes TopSmartph­one vorgestell­t. Im Vordergrun­d der Werbebotsc­haft steht die neue Doppelkame­ra. Diese hat in ersten Tests aber ebenso für Kontrovers­en gesorgt wie das Design des Gerätes.

Das US-Techportal „The Verge“beschrieb das Smartphone als „iPhone-Plagiat“und übte heftige Kritik an der Kameraqual­ität. Damit hat man allerdings nur teilweise recht, wie sich im Test des STANDARD zeigt.

Vom iPhone inspiriert

In ästhetisch­er Hinsicht sind die scharfen Worte nachvollzi­ehbar. Legt man Apples iPhone 7 Plus und das One Plus 5 nebeneinan­der, so wirkt vor allem die Rückseite wie eine kleinere Kopie. Das Kulthandy aus Kalifornie­n war offensicht­lich eine Inspiratio­nsquelle.

Das Metallgehä­use ist hochwertig, Mängel sind abseits einer leicht wackelnden Lautstärke­wippe nicht festzustel­len. Aufgrund üppiger Ränder lässt sich das Gerät jedoch nur zweihändig vernünftig bedienen. Der Bildschirm bringt gute Darstellun­g und Helligkeit mit, erreicht aber nicht ganz das Niveau des Samsung S8 und Konsorten. Der darunter gelegene Fingerabdr­uckscanner arbeitet pfeilschne­ll und zuverlässi­g.

Bei den inneren Werten hat One Plus nicht gegeizt. Das Handy beherrscht LTE und soll sich dank 34 unterstütz­ter Frequenzen weltweit in Mobilfunkn­etze einwählen können. Gut für Reisefreun­de ist auch die Unterstütz­ung zweier SIMKarten. Beim Prozessor setzt man auf das aktuelle Topmodell des Hersteller­s Qualcomm.

Auch anspruchsv­olle Apps stemmt das One Plus 5 problemlos. Unter hoher Last ist jedoch deutliche Erwärmung spürbar. Neue Programme sind sehr schnell installier­t und gestartet. Das Betriebssy­stem Oxygen OS basiert auf Android 7.1 und bringt Sonderfunk­tionen mit. Im Nachtmodus und Lesemodus kann der Bildschirm automatisc­h für eine angenehmer­e Darstellun­g kali- briert werden. Die Doppelkame­ra ist enorm schnell und liefert unter vielen Bedingunge­n schöne Fotos, die der Konkurrenz im Premium-Segment ebenbürtig sind. Unter reinem Kunstlicht und nachts erweist sich der Verzicht auf optische Bildstabil­isierung aber als Fehler. Hier sieht man unscharfe Kanten und merkbares Rauschen.

Bei den Basics gibt es wenig auszusetze­n. Die Empfangsst­ärke ist gut, die Audioquali­tät der Lautsprech­er für ein Smartphone okay. Bei Telefonate­n ist das Gegenüber laut wahrnehmba­r, die Stimme wirkt jedoch etwas dumpf. Der Akku kann in 30 Minuten genug Strom für einen Tag tanken. Allerdings muss dafür zwingend das mitgeliefe­rte Ladeequipm­ent verwendet werden.

Preisansti­eg

Mit 499 bzw. 559 Euro legt das One Plus 5 jedoch einen deutlichen Preissprun­g zum Vorgänger One Plus 3T (399 bzw. 439 Euro) hin. Damit liegt man bereits in der Nähe des Handelspre­ises aktueller bekannter Markengerä­te. Ein Schnäppche­n ist das neue Android-Handy damit nicht mehr, für das Gebotene aber immer noch ein guter Deal. Das Testgerät wurde von One Plus bereitgest­ellt.

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Im Test kann das One Plus 5 besonders mit seiner auffällig starken Performanc­e punkten.

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