Langer Stimmzettel für die Nationalratswahl
Insgesamt elf Listen könnten bundesweite Kandidatur anstreben
Wien – Es könnte diesmal ein wirklich langer, rekordverdächtiger Stimmzettel für die Nationalratswahl am 15. Oktober werden. Nach jetzigem Stand könnten insgesamt elf Listen bundesweit bei der Wahl antreten. Neben SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und Neos gibt es eine Reihe kleinerer Gruppierungen, die über ein Antreten nachdenken oder dies bereits fix in Planung genommen haben. Das Team Stronach wird nicht mehr auf dem Wahlzettel vertreten sein, allerdings hat sein bisheriger Klubobmann Robert Lugar angekündigt, mit einer eigenen Liste antreten zu wollen. Die dafür notwendigen Unterstützungserklärungen sollten bei den restlichen fünf Abgeordneten zu finden sein, drei Unterschriften sind für eine Kandidatur notwendig.
Als sehr wahrscheinlich gilt auch ein Antre- ten des bisherigen Grünen-Abgeordneten Peter Pilz, der mit einer eigenen Liste wieder in den Nationalrat kommen möchte. Er will sich in den kommenden zwei Wochen entscheiden, wie eine Kandidatur zu bewerkstelligen sein soll. Die drei Unterschriften inklusive seiner eigenen sollten mühelos aus den Reihen des Grünen Klubs zu bekommen sein, so hatten etwa die Abgeordneten Karl Öllinger, Bruno Rossmann oder Wolfgang Zinggl Sympathien für eine Pilz-Liste erkennen lassen.
Als fix gilt eine Kandidatur der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), die bei der Wahl 2013 1,03 Prozent erreichte und diesmal unter der Zusatzbezeichnung Plus gemeinsam mit ehemaligen Vertretern der Jungen Grünen um Flora Petrik in den Wahlkampf ziehen will. Auch die von Rudolf Gehring angeführte Christliche Partei Österreichs (CPÖ) will es wieder versuchen. 2013 kandi- dierte die CPÖ in vier Bundesländern und kam auf 0,14 Prozent.
Neu ist die Gruppe G!LT des Kabarettisten und Schauspielers Roland Düringer. Er will vor allem bisherige Nichtwähler ansprechen und sucht derzeit nach potenziellen Kandidaten für die Wahllisten. Eine bundesweite Kandidatur strebt auch die als Migranten-Partei bezeichnete Neue Bewegung für die Zukunft (NBZ) an. Hinter der Gruppierung und Fraktion in der Vorarlberger Arbeiterkammer stehen Migranten um den Parteivorsitzenden Adnan Dincer.
Um auf den Stimmzettel für die Nationalratswahl zu kommen, muss man bis 18. August zumindest einen Landeswahlvorschlag mit ausreichend Unterstützungserklärungen einreichen. Wer nicht drei Abgeordnete zur Unterschrift bewegen kann, muss 26.000 Unterschriften von Wahlberechtigten sammeln. (red, APA)