„Bei einer rot-blauen Regierung würde ich nicht mitgehen“
Julia Herr, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, kämpft auf Platz 16 der Liste um Vorzugsstimmen, um ins Parlament zu kommen – aber nicht um jeden Preis. Sie will das von der Koalition abhängig machen.
STANDARD: Sind Sie enttäuscht über den Platz 16 auf der Bundesliste oder zufrieden damit? Herr: Da geht es nicht um meine persönliche Befindlichkeit. Mit diesem Platz kann ich auf alle Fälle Vorzugsstimmen sammeln, mir geht es darum, die Themen der Sozialistischen Jugend in den Nationalrat zu bringen.
STANDARD: Wie aussichtsreich schätzen Sie Ihre Kandidatur ein? Herr: Das hängt vom Wahlergebnis ab und ob die SPÖ in der Regierung ist. Für mich ist dann entscheidend, welche Regierungsform das überhaupt wäre.
STANDARD: Machen Sie die Annahme des Mandats von der Regierungsform abhängig? Herr: Bei einer rot-blauen Regierung würde ich natürlich nicht mitgehen. STANDARD: Sie könnten auch im Parlament sitzen und gegen Ihre Partei stimmen. Herr: Das ist natürlich eine Option. Aber das ist schwierig, das jetzt zu sagen. Es kommt auch sehr darauf an, was das für ein Wahlkampf ist.
Standard: Was sind denn Ihre Forderungen? Herr: Die Sozialistische Jugend ist für die Millionärssteuer, das steht im SPÖ-Programm nicht drin. Wir wollen progressive Forderungen einbringen, damit nicht alles von populistischen Themen überlagert wird. Wir setzen auf Wohnen und Mobilität, das interessiert junge Leute. Wir fordern ein Jugendticket, mit dem alle unter 26 um 60 Euro durch Österreich fahren können.