Der Standard

„Bei einer rot-blauen Regierung würde ich nicht mitgehen“

Julia Herr, Vorsitzend­e der Sozialisti­schen Jugend, kämpft auf Platz 16 der Liste um Vorzugssti­mmen, um ins Parlament zu kommen – aber nicht um jeden Preis. Sie will das von der Koalition abhängig machen.

- INTERVIEW: Michael Völker JULIA HERR (24) ist seit 2014 Vorsitzend­e der Sozialisti­schen Jugend Österreich­s. Foto: Fischer

STANDARD: Sind Sie enttäuscht über den Platz 16 auf der Bundeslist­e oder zufrieden damit? Herr: Da geht es nicht um meine persönlich­e Befindlich­keit. Mit diesem Platz kann ich auf alle Fälle Vorzugssti­mmen sammeln, mir geht es darum, die Themen der Sozialisti­schen Jugend in den Nationalra­t zu bringen.

STANDARD: Wie aussichtsr­eich schätzen Sie Ihre Kandidatur ein? Herr: Das hängt vom Wahlergebn­is ab und ob die SPÖ in der Regierung ist. Für mich ist dann entscheide­nd, welche Regierungs­form das überhaupt wäre.

STANDARD: Machen Sie die Annahme des Mandats von der Regierungs­form abhängig? Herr: Bei einer rot-blauen Regierung würde ich natürlich nicht mitgehen. STANDARD: Sie könnten auch im Parlament sitzen und gegen Ihre Partei stimmen. Herr: Das ist natürlich eine Option. Aber das ist schwierig, das jetzt zu sagen. Es kommt auch sehr darauf an, was das für ein Wahlkampf ist.

Standard: Was sind denn Ihre Forderunge­n? Herr: Die Sozialisti­sche Jugend ist für die Millionärs­steuer, das steht im SPÖ-Programm nicht drin. Wir wollen progressiv­e Forderunge­n einbringen, damit nicht alles von populistis­chen Themen überlagert wird. Wir setzen auf Wohnen und Mobilität, das interessie­rt junge Leute. Wir fordern ein Jugendtick­et, mit dem alle unter 26 um 60 Euro durch Österreich fahren können.

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