Dieselgeschäft läuft bei OMV wie geschmiert
Der Öl- und Gaskonzern verdoppelte im zweiten Quartal seinen Gewinn
Wien – Durch bessere Geschäfte in der Ölförderung verdoppelte die OMV im zweiten Quartal ihren Gewinn auf 662 Millionen Euro. Wachstumstreibend seien laut Konzernbericht außerdem höhere Öl- und Gaspreise sowie gestiegene Verkaufsmengen aus Libyen und Norwegen gewesen. Durch die Preissteigerung erhöhte sich der Umsatz der Ölfirma im Jahresabstand um zwölf Prozent auf 5,15 Milliarden Euro.
Den Verkauf der türkischen Petrol Ofisi hat der Ölkonzern hingegen noch nicht ganz verdaut. Die OMV verbuchte dadurch einen Sondereffekt in der Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Mit dem Verkauf „hat die OMV ihr Kapitel des Tankstellengeschäfts in der Türkei beendet“, sagte OMV-Chef Rainer Seele am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebnisse.
Weniger Kopfzerbrechen bereitet dem Konzern die Zukunft des Diesels: „Wir sehen heuer nicht nur in Österreich, sondern in allen europäischen Märkten, in denen wir tätig sind, eine deutliche Nachfragesteigerung“, sagte Manfred Leitner, der für das Tankstellengeschäft zuständig ist.
Die US-Sanktionen gegenüber Russland, aber auch der „Schlachtruf ‚America first‘“würden Europa vor eine neue Herausforderung stellen, so Seele. Europa könne dadurch aber auch unabhängiger werden, sagte der Konzernchef: „Aber eines muss klar sein: Europäische Energieversorgung ist immer noch eine europäische Angelegenheit und nicht eine der USA.“
Die OMV habe sich bereits mit 200 Millionen Euro an dem russisch-europäischen Gaspipeline- Projekt Nord Stream 2 beteiligt. Das Projekt sei aus europäischer Sicht im Hinblick auf die Versorgungssicherheit bei Erdgas „faktisch unverzichtbar“, sagte der Konzernchef. (APA, Reuters)