Der Standard

Sinnlose Motorräder

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Motorräder sind ja nur in sehr seltenen Fällen ernsthafte Verkehrsmi­ttel, um von A nach B zu kommen oder gar um etwas zu transporti­eren. Diese Tatsache verleiht ihnen eine besondere Rolle in Ressourcen- und Abgasdisku­ssionen.

Dazu kommt, dass sie aufgrund der seltenen Nutzung statistisc­h kaum in Erscheinun­g treten, auch wenn sie als Einzelstüc­k zum Teil katastroph­ale Umweltdate­n ausweisen. Deshalb wurden sie in der Vergangenh­eit auch weitgehend aus allen Debatten ausgespart.

In der Erregungsk­urve der Internetpo­stings erkennen wir doch zwei Höhepunkte, nämlich 2006, als Abgasnorm Euro 3 eingeführt, und 2016/17, als auf Euro 4 mit neuem Prüfzyklus verschärft wurde.

Aber eigentlich hat das den Rest der Welt nicht interessie­rt. Motorräder sind im Vergleich zu Autos immer noch lärmende Stinker mit sehr hohem Verbrauch. Zur Belastung für die Gesellscha­ft werden sie aber nur punktuell.

Die hohe Gefährdung von Leib und Leben durch ungeschick­te oder riskante Fahrweise betrifft vor allem die Motorradfa­hrer selbst, die Belastung der Umwelt wird meist erst dann auffällig, wenn das Motorrad nicht den Vorschrift­en entspricht oder von einem Idioten gelenkt wird. Regional kommt es am ehesten zu harten Kontrovers­en, vorwiegend dann, wenn die Anzahl der Motorräder, die einen Ort durchkreuz­en, einfach zu hoch wird. Was soll man da machen? Manchen Menschen bedeutet ihr Motorrad alles. Man verbietet sie nicht wegen der vielen Toten, warum sollte man sie dann wegen ihrer Sinnlosigk­eit verbieten? (rs)

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