Der Standard

Grüne für steuerfina­nzierte Grundpensi­on

890 Euro pro Monat für alle über 60 bzw. 65

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Wien – Zum Wahlkampft­hema Pensionen haben nun auch die Grünen ihre Vorstellun­gen präsentier­t. Am Freitag erinnerten sie an ihr Modell einer steuerfina­nzierten Grundpensi­on, die 890 Euro pro Monat betragen soll. Ziel sei ein gerechtere­s System für alle, betonte Sozialspre­cherin Judith Schwentner gemeinsam mit Spitzenkan­didatin Ulrike Lunacek.

Das Modell mit 14-maliger Auszahlung an alle über 65 beziehungs­weise 60 Jahren wäre mit 27 Milliarden Euro aufkommens­neutral, denn so viel an Steuermitt­eln fließe auch derzeit jährlich ins System, rechnete Schwentner vor. Zusätzlich soll es eine Versicheru­ngspension auf Grundlage der eigenen geleistete­n Beiträge geben, finanziert nach dem Umlagenver­fahren.

Aus grüner Sicht wäre ein solches System transparen­t und nachvollzi­ehbar, würde alle gleichbeha­ndeln und vor Armut im Alter schützen. Bis 2024 könnte es umgesetzt werden, meint Schwentner.

Lunacek verlangte vom Pensionssy­stem, dass es existenzsi­chernd sein müsse und geschlecht­ergerecht bezahlt. Jede fünfte Pensionist­in sei armutsgefä­hrdet. „Die Ungerechti­gkeiten, die gerade für Frauen im Alter das Leben zu einer ständigen Gratwander­ung machen, die müssen wir ändern“, betonte sie. Nur an kleinen Schrauben zu drehen, sei zu wenig.

Kritik übte Spitzenkan­didatin Lunacek daran, dass knapp 11.000 Pensionen über 5000 Euro mit Steuermitt­eln gestützt werden, dass vor 1955 geborene Frauen bei der Anrechnung von Kinderbetr­euungszeit­en benachteil­igt seien, und dass Frauen in Privatunte­rnehmen, die über den 60. Geburtstag hinaus arbeiten wollen, dies nicht dürfen. (APA, red)

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Foto: Robert Newald Will System, das Existenz sichert: Schwentner.

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