Österreich auf Platz vier bei Ausgaben für Gesundheit
– Laut Eurostat-Berechnungen hat Österreich für Gesundheitskosten im Jahr 2015 acht Prozent des BIP aufgewendet – damit liegt die Republik gemäß jüngstem Bericht der Kommission EU-weit an vierter Stelle, gleichauf mit den Niederlanden, hinter den Spitzenreitern Dänemark und Frankreich. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl belegt Österreich mit einem Aufwand von 3149 Euro den fünften Platz, im Schnitt geben die EUMitgliedsstaaten bloß 2076 Euro pro Kopf aus.
Die Spitze des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger hat angekündigt, die von der Studie der London School of Economics angeregten Effizienzsteigerungen in den nächsten Wochen einzuleiten. Weitere Maßnahmen soll es bei der Leistungsharmonisierung, der Aufgabenbündelung und der Vereinfachung der Beitragseinhebung geben. Alexander Biach, Chef im Hauptverband, verwies darauf, dass die Studie der bestehenden Struktur der Sozialversicherungen ein gutes Zeugnis ausgestellt habe. Er betonte zwar, dass die Politik über die künftige Struktur zu entscheiden habe, trat aber so wie zuvor Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) dafür ein, dieses System weiter zu verbessern.
Wie im Modell vier der Studie vorgeschlagen, will Biach Modelle für eine bessere Koordinierung umsetzen und Netzwerke weiter ausbauen. Hier seien rasche Ergebnisse und Verbesserungen für die Bevölkerung möglich, andere Modelle mit Zusammenlegungen von Trägern würden Jahre oder Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Um die Spitäler zu entlasten, setzt der Hauptverband auf den eingeleiteten Ausbau der Primärversorgungseinheiten. Zudem will Biach die Koordination zwischen Spitälern und niedergelassenen Ärzten verbessern – um den Titel des Europameisters bei den Spitalszuweisungen wieder loszuwerden. (APA, red)