Quintett im Salon der Leichtigkeit
Die Philharmonic Five präsentieren Standardwerke und Zeitloses zwischen Klassik, Pop und Filmmusik
Wien – Tibor Kovác, fulminanter Geiger der Wiener Philharmoniker und Leiter des Ensembles Philharmonic Five, wird wohl nicht widersprechen: Der Job als Mitglied des traditionsreichen Wiener Edelorchesters gehört wohl zu jenen schönen, die mit erheblichem Zeitaufwand verbunden sind.
Dennoch gilt es für die Mitglieder des Orchesters, auch abseits der opulenten Symphonik und des Dienstes in der Wiener Staatsoper auch Kammermusik zu pflegen. Das ist wichtig für die Sensibilität des Zusammenspiels im Orchester. Und es ist wohl auch wesentlich für die Musikerpsyche, quasi im Sinne der Abwechslung auch neues Repertoire auszuprobieren.
Edle Kammermusik
Die Philharmonic Five, die Herrschaften um Tibor Kovác, setzen sich denn auch gern mit Werken auseinander, die mit Klassik zunächst im konventionellen Sinn nicht viel zu tun haben. In der ersten Hälfte jedes der drei im Konzerthaus geplanten Abende präsentieren sie zunächst Standardwerke des klassischen Kanons wie etwa Johannes Brahms’ Klavierquintett f-Moll op. 34 oder Dvořáks Klavierquintett in A-Dur.
Danach allerdings wird elegant zu Bereichen des Pop bis hin zu Filmmusik gewechselt. Selbstverständlich wird all dies in erlesene Arrangements gehüllt, die sich zur effektvollen Interpretation anbieten. Der Repertoireansatz ist sowohl undogmatisch offen, wie er auch – im guten Sinne – für Auflockerung sorgt. Edle Phrasie- rungskunst und Virtuosität werden natürlich auch der leichten Muse gewährt.
Bei allem „Spaß an der Freud“, den man empfindet, wenn es um das populäre Repertoire geht: Es braucht auch da unbedingte Ernsthaftigkeit des Zugangs, um den Spaß auch musikalisch überzeugend wirken zu lassen. Kein Problem für die Solisten aus den Reihen der Wiener Philharmoniker (Ekaterina Frolova, Violine, Gerhard Marschner, Viola, Peter Somodari, Violoncello) sowie den Pianisten Christopher Hinterhuber – sie bürgen für Niveau.
Im „leichteren“Teil der drei Programme präsentieren sie also Stücke ihrer CD Mission Possible mit Filmmusik u. a. von Lalo Schifrin und John Williams, sie erzählen tönende „Geschichten aus dem Wienerwald“und interpretieren dann auch „Popstars der Klassik“. (toš)