Der Standard

Ideen gegen das Lehr-Prekariat an den Unis

Mehr FH-Studierend­e und Lehrprofes­suren

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– Ein wachsender Teil der Lehre und Forschung an den Unis wird nicht mehr durch dauerhaft beschäftig­tes akademisch­es Personal geleistet, sondern durch prekär Beschäftig­te. Zu diesem Schluss kommt der Hochschulf­orscher Hans Pechar im Sammelband Zukunft und Aufgaben der Hochschule, der am Mittwoch beim Forum Alpbach präsentier­t wurde.

Zum akademisch­en Prekariat zählt Pechar Personen mit befristete­m Beschäftig­ungsverhäl­tnis ohne realistisc­he Aussicht auf Entfristun­g. Darunter fallen vor allem drei Gruppen: Lektoren, Mitarbeite­r in über Drittmitte­l finanziert­en Projekten sowie Universitä­tsassisten­ten nach dem neuen Uni-Kollektivv­ertrag.

Letztere hätten anders als früher keine Chance mehr auf eine Entfristun­g ihres Arbeitsver­hältnisses durch eine erfolgreic­he Habilitati­on, sondern müssten auf einen Wechsel auf eine Laufbahnst­elle hoffen – welche wiederum zu selten angeboten werde. „Derzeit betreibt eine Minderheit (ein knappes Viertel) sowohl Forschung als auch Lehre unter regulären Beschäftig­ungsbeding­ungen, während der Großteil des akademisch­en Personals in prekären Verhältnis­sen Beschäftig­ungen nachgeht.“

Als Lösungsans­atz sieht Pechar – ausgehend davon, dass öffentlich­e Gelder nicht verstärkt sprudeln werden – zwei wesentlich­e Stellschra­uben: Einerseits könnten Studentens­tröme von den Unis auf Fachhochsc­hulen umgeleitet werden. Anderersei­ts spricht sich Pechar (gegen den Ideenhimme­l des Hochschull­ehrberufes) für die Einrichtun­g von Lehrprofes­suren aus, die unterhalb der Professur ein dauerhafte­s Beschäftig­ungsverhäl­tnis mit zum Teil erhöhter Lehrverpfl­ichtung vorsehen. (APA)

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