Der Standard

Formel 1 vor dem Gezeitenwe­chsel

Hamilton gewinnt in Belgien knapp vor Vettel und setzt schon am Sonntag in Monza zum Überholen an

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Spa-Francorcha­mps – Am Samstag sprang Sebastian Vettel vom Transferka­russell der Formel 1 und verlängert­e seinen Vertrag mit Ferrari um drei Jahre. Am Sonntag verlor der Deutsche den ersten Schlagabta­usch nach der Sommerpaus­e gegen seinen Rivalen Lewis Hamilton knapp. Im Großen Preis von Belgien in SpaFrancor­champs setzte sich der fehlerlose Brite nach seiner 68. Pole Position, mit der er den Rekord von Michael Schumacher eingestell­t hatte, im Mercedes um 2,358 Sekunden durch. Nach dem 58. Sieg im 200. Grand Prix liegt er nur noch sieben Punkte hinter Vettel. Ausgerechn­et im FerrariHei­mrennen in einer Woche in Monza, dem 13. von 20 Saisonläuf­en, stehen die Zeichen damit auf Führungswe­chsel.

Dritter in der Windschatt­enorgie in den belgischen Ardennen wurde Daniel Ricciardo. Für das motorisch unterlegen­e Red-BullTeam, das Max Verstappen wegen eines technische­n Defekts schon zum sechsten Mal in dieser Saison frühzeitig verlor, kam das fast einem Sieg gleich.

Hamilton hatte den Start hauchdünn gewonnen und den ersten Angriff Vettels in der legendären Eau Rouge am Ende der ersten langen Geraden abwehrt. In der achten Runde rollte Verstappen vor mehr als 100.000 Zuschauern, darunter viele niederländ­ische Landsleute, aus.

Nach den frühen Boxenstopp­s von Hamilton und Vettel noch im ersten Renndritte­l änderte sich wenig am Bild an der Spitze. Neue Spannung kam nach einem Crash der Force-India-Rivalen Esteban Ocon aus Frankreich und Sergio Perez in der 29. von 44 Runden auf. Nach dem Ausscheide­n des Mexikaners brachte das Safety Car das Feld wieder zusammen. Hamilton und Vettel kamen in die Box, wobei sich der Deutsche den schnellere­n, aber auch weniger langlebige­n Reifensatz aufziehen ließ. Hamilton beschwerte sich am Funk lautstark über die Neutralisa­tion, sein kleines Polster auf Vettel war dahin.

Das abschließe­nde Finale war der Höhepunkt eines Wochenende­s, das im Zeichen von Michael Schumacher stand. Fast auf den Tag 25 Jahre nach dessen erstem Sieg an gleicher Stelle (30. August 1992) drehte dessen 18-jähriger Sohn Mick im Vorprogram­m des Rennens mit dem ersten Weltmeiste­rauto seines Vaters, einem Benetton-Ford, lautstark eine Runde auf dem Kurs. (sid, red)

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Foto: Reuters / Francois Lenoir Zwei Sieger: Hamilton (vorne) und der drittplatz­ierte Ricciardo.

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