Was Nadelwäldern den charakteristischen Nadelwaldduft verleiht
Innsbruck/Wien – In Wäldern – zumal solchen, in denen Kiefern stehen – duftet es nach Wald. Was aber für dieses spezielle Waldbukett verantwortlich ist, war bisher nicht so ganz klar, was auch daran liegt, dass die Duftstoffe sehr flüchtig sind. „Wenn man im Wald eine Probe nimmt und später im Labor analysiert, sind viele von ihnen schon wieder umgewandelt worden und daher verschwunden“, sagt Thomas Karl von der Universität Innsbruck.
Suche nach flüchtigen Stoffen
Er hat dieses Problem nun gemeinsam mit einer internationalen Forschergruppe überwunden, die in einem fast unberührten Kiefernwald in den Rocky Mountains erstmals all jene Substanzen erfasst hat, die von den Bäumen als flüchtige Verbindungen abgegeben werden. Konkret haben die Wissenschafter unter der Leitung von Jesse Kroll vom MIT mit bis zu zehn verschiedenen Instrumenten auf einem 26 Meter hohen Messturm analysiert, welche von Lebewesen stammenden Kohlenstoffe im Wald zu finden sind.
Im Fachjournal Nature Geoscience berichten die Forscher, dass immerhin rund ein Prozent des aufgenommenen Kohlenstoffs als flüchtige Verbindungen in die Luft abgegeben wird. Und ein Drittel davon sei bislang völlig unbekannt gewesen. Mit jenem Instrument, das Thomas Karl beisteuerte, wurden vor allem sogenannte Terpene aufgespürt. Diese Substanzen sind es auch, die für den in Nadelwäldern charakteristischen Geruch sorgen. (red, APA)