Der Standard

Kurz hält Nachteile für EU-Bürger für „möglich“

VP-Chef sieht keinen Rechtskonf­likt

-

Wien – So lange Sebastian Kurz sich Zeit ließ, Inhaltlich­es zum Programm seiner ÖVP zu verraten, so intensiv bewirbt er das Papier nun: Am Montag hat die Partei den ersten von drei Teilen des Programms an Medien weitergege­ben, am Dienstag präsentier­te ihn Parteichef nochmals mit parteinahe­n Experten.

Er habe „in dieses Programm einfließen lassen, was mich politisch ausmacht“, sagte der Parteichef, also sei es liberal und christlich-sozial geworden und nehme besonders Rücksicht auf Klein- und Mittelverd­iener sowie Familien. Angesichts steigender Staatsausg­aben will Kurz eine „Trendwende einleiten“.

Sparen will der ÖVP-Chef ja – der STANDARD berichtete – unter anderem bei Sozialausg­aben für EU-Ausländer. Diese sollen erst nach fünf Jahren Zugang zum Sozialsyst­em bekommen. Schon jetzt sind allerdings die meisten Zahlungen als Versicheru­ngsleistun­gen organisier­t und setzen eine vorherige Beschäftig­ung in Österreich voraus. Dass er mit einer Schlechter­stellung von EU-Bürgern gegenüber Österreich­ern in Konflikt mit dem EU-Recht gerät, das die meisten Ungleichbe­handlungen verbietet, glaubt Kurz nicht. Laut seinen Experten sei das „definitiv möglich“.

Die Veröffentl­ichung der übrigen zwei Teile des ÖVP-Programms kündigte Kurz – angesichts des Wahltermin­s in etwas mehr als einem Monat einigermaß­en vage – für „die nächsten Wochen“an. Auf die Frage, wann und wie genau damit zu rechnen sei, antwortete der VP-Chef: „Lassen Sie sich überrasche­n.“(sefe)

 ??  ?? ÖVP-Chef Sebastian Kurz verrät sein Programm – stückchenw­eise und mit Bedacht auf maximale Aufmerksam­keit. Wann es die nächsten Inhalte gibt, sei eine Überraschu­ng.
ÖVP-Chef Sebastian Kurz verrät sein Programm – stückchenw­eise und mit Bedacht auf maximale Aufmerksam­keit. Wann es die nächsten Inhalte gibt, sei eine Überraschu­ng.

Newspapers in German

Newspapers from Austria