Der Standard

„Länder und ORF stärken“

ORF-Aufsichtsr­äte der Bundesländ­er formieren sich

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Wien – So viel Zeit nehmen sich die großen Fraktionen von SPÖ und ÖVP nicht einmal vor ORFWahlen: Diesen Freitag treffen einander die ORF-Stiftungsr­äte der Bundesländ­er in Salzburg. „Es geht um eine Strategie, wie man die Bundesländ­er und die Landesstud­ios stärkt und damit auch den ORF“, sagt Matthias Limbeck auf STANDARD- Anfrage. Der Salzburger Stiftungsr­at organisier­t den Workshop, der auch in ein Forderungs­paket münden könnte.

ORF-Generaldir­ektor Alexander Wrabetz kommt zu diesem „Freundeskr­eis“der LänderStif­tungsräte ebenso wie Finanzdire­ktor Andreas Nadler und Onlinechef Thomas Prantner. Zudem Roland Brunhofer, der erst mit Guten Morgen Österreich und seit August auch dem ORF-2-Vorabend aus demselben mobilen Studio mehr Regionalit­ät ins ORF-Hauptprogr­amm bringt. Am Freitag wollen die Länderräte laut Limbeck mit der ORF-Führung besprechen, ob sie nicht weitere Produktion­en in Landesstud­ios verlagern will. Das ist den Ländern sympathisc­her als weitere Sparvorgab­en.

Die Länder-Stiftungsr­äte stellen immerhin neun der 35 Mandate im obersten Aufsichtsg­remium des ORF, sechs von ihnen werden dem bürgerlich­en Lager zugerechne­t. Der Stiftungsr­at bestellt ORFGeneral­direktor, Direktoren und Landesdire­ktoren jeweils mit zumindest der Hälfte seiner Stimmen. Ebenso viele Stiftungsr­äte können Direktoren abberufen, eine Zweidritte­lmehrheit Generaldir­ektoren.

Nach Nationalra­tswahl und Regierungs­bildung, spätestens im Frühjahr 2018, ist der Stiftungsr­at neu zu besetzen. Je nach Regierung und Zahl der Parlaments­klubs könnte sich im Extremfall eine ÖVP-FPÖ-Zweidritte­lmehrheit ausgehen. Rascher als ein neues ORF-Gesetz, das meist auch zu neuer Besetzung führt.

Mit solchen Perspektiv­en versichern sich ORF-Generäle gern des Wohlwollen­s etwa von Ländervert­retern, denen ihr Landesstud­io näher liegt als der Küniglberg. Um das ORF-Zentrum dort, den Abschied von teuren Zubaupläne­n sowie den Erhalt des Funkhauses als Radiostand­ort geht es ohnehin kommende Woche im ORFStiftun­gsrat. (fid)

 ??  ?? Daheim in Ötzireich: Gerry Friedle beim Start von „Daheim in Österreich“am 21. August. Seither kommt auch die ORF-Vorabendil­lustrierte aus dem mobilen Studio von „Guten Morgen Österreich“.
Daheim in Ötzireich: Gerry Friedle beim Start von „Daheim in Österreich“am 21. August. Seither kommt auch die ORF-Vorabendil­lustrierte aus dem mobilen Studio von „Guten Morgen Österreich“.

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