Tomatenwurf auf Merkel
Kanzlerin bleibt gelassen – AfD-Frau verlässt Livetalk
Berlin – Dass der Wahlkampf in Deutschland bereits in der heißen Phase ist, merkt man derzeit weniger am Streit um Themen als an „Aufregern“anderer Art. In Heidelberg, bei einer Kundgebung vor 3000 Menschen, wurde Kanzlerin Angela Merkel mit zwei Tomaten beworfen.
Sie bekam nach dem Ende ihrer Rede aber nicht die volle Ladung auf ihr rotes Jackett ab, sondern nur ein paar Spritzer auf die Hüfte. Merkel reagierte gelassen und reichte der neben ihr stehenden Moderatorin, die auch getroffen worden war, ein Taschentuch.
Weniger gelassen blieb AfDSpitzenkandidatin Alice Weidel in einer Livesendung des ZDF. Zunächst hatte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sie aufgefordert, sich vom „rechtsradikalen“Kollegen Björn Höcke zu distanzieren. Daraufhin verließ Weidel das Studio. Moderatorin Marietta Slomka fragte noch: „Gehen Sie jetzt?“Und schob dann hinterher: „Das ist aber eine eigenartige Diskussionskultur.“
Schwierigkeiten, einen Platz zu finden, hat hingegen der zweite AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland in Nürnberg. Die Stadt Nürnberg verweigert ihm einen Auftritt in der Meistersingerhalle, weil Gauland die Integrationsbeauftragte der Regierung, Aydan Özoguz (SPD), in der Türkei „entsorgen“will. Die AfD hat Klage dagegen eingereicht.
Und die ehemalige Bundesfamilienministerin und jetzige Ministerpräsidentin von MecklenburgVorpommern, Manuela Schwesig (SPD), steht in der Kritik, weil sie ihren Sohn auf eine Privatschule schickt. (bau)