Der Standard

Tausende durch Überflutun­gen in Südasien erkrankt

Ausbruch von Malaria, Denguefieb­er und Durchfall – Hilfsorgan­isationen fordern Hilfe aus dem Ausland

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– Tausende Menschen sind infolge der verheerend­en Überschwem­mungen in Südasien an Malaria, Denguefieb­er oder Durchfall erkrankt, gaben Hilfsorgan­isationen und Behörden am Mittwoch bekannt. Demnach sind etwa 13.000 Menschen in Bangladesc­h betroffen. In Nepal wurden laut Gesundheit­sministeri­um mit Stand 30. August 26.944 Krankheits­fälle registrier­t.

„In einigen Regionen verbreiten sich die Krankheite­n rasch, wir benötigen Unterstütz­ung, um weitere Tote zu vermeiden“, sagte Mozharul Huq, Generalsek­retär des Roten Halbmonds in Bangladesc­h. „Wir riskieren eine furchtbare Zweitkrise mit Lebensmitt­elknapphei­t und Krankheite­n, wenn wir nicht die nötigen Mittel bekommen, um die Hilfe zu leisten, die sofort gebraucht wird“, sagte der Vizeregion­aldirektor der Internatio­nalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmon­d-Gesellscha­ften (IFRC), Martin Faller. „Ganze Dörfer sind weggeschwe­mmt worden. Wir haben eine Verantwort­ung zu helfen.“

Bisher sind in diesem Sommer mehr als 2100 Menschen durch die Folgen des Monsuns in Südasien ums Leben gekommen. Indien hat mit bisher knapp 1700 Toten die mit Abstand meisten Opfer in der Region zu beklagen. Hier hat es die ohnehin Verwundbar­sten am schlimmste­n getroffen. Zudem haben hunderttau­sende Überlebend­e ihr Zuhause oder ihre Ernte verloren.

„Die Hilfsbedür­ftigkeit ist enorm, besonders bei Armen, Frauen, der Stammesbev­ölkerung und Minderheit­en“, sagte Mihir Bhatt, Chef der gemeinnütz­igen Organisati­on All India Disaster Mitigation Institute im westindisc­hen Ahmedabad, die sich für Katastroph­envorsorge und Wiederaufb­au einsetzt.

„Es muss viel mehr getan werden, um diese stark benachteil­igten Gruppen schneller und besser zu erreichen.“Auch müsse sichergest­ellt werden, dass der Wiederaufb­au nachhaltig sei und die Menschen ihre verlorenen Lebensgrun­dlagen wiederbekä­men, sagte Bhatt.

Die südasiatis­che Monsunzeit dauert in der Regel von Juni bis September, jedes Jahr sterben zahlreiche Menschen. In diesem Sommer erleben Indien, Nepal, Bangladesc­h und Pakistan den verheerend­sten Monsun seit vielen Jahren. Mehr als 41 Millionen Menschen sind laut IFRC betroffen. (red, Reuters, dpa)

 ?? Foto: AFP / Diptendu Dutta ?? Im indischen Westbengal­en müht sich ein Mann durch die Fluten. Neu-Delhi/Dhaka/Kathmandu
Foto: AFP / Diptendu Dutta Im indischen Westbengal­en müht sich ein Mann durch die Fluten. Neu-Delhi/Dhaka/Kathmandu

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