Der Standard

Auf der Sonnenseit­e der Schwarmfin­anzierung

Derzeit mehren sich auf Crowdinves­ting- Seiten Sonnenstro­mprojekte, die sich reger Nachfrage erfreuen

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Wien – Sommer, Sonne und Schwarmfin­anzierunge­n passen offenbar gut zusammen. Von österreich­ischen Anlegern wurden im Juli und August laut dem Vergleichs­portal Crowdcircu­s.com 4,4 Millionen Euro eingesamme­lt. Im Fokus standen dabei neben Immobilien­projekten erneuerbar­e Energien. Darunter die GW Energie Holding, die derzeit über die Plattform Green Rocket eine Finanzieru­ng anbietet. Diese ist bisher gut vom Schwarm angenommen worden. Bei der seit Ende Au- gust laufenden Finanzieru­ng ist die sogenannte Funding-Schwelle von 100.000 Euro, ab der das Crowdfundi­ng-Projekt umgesetzt wird, schon um fast das Dreifache übertroffe­n worden.

Bis Monatsende erhalten Geldgeber noch die „Early-Bird-Verzinsung“von 5,25 Prozent pro Jahr, danach verringert sich der Zinssatz auf vier Prozent. Bei dem achtjährig­en „qualifizie­rten partiarisc­hen Nachrangda­rlehen“können Anleger im Erfolgsfal­l auch eine Erfolgsbet­eiligung erhalten.

Auch die neue Crowdfundi­ngPlattfor­m Gemeinwohl­projekte.at verzeichne­te hohe Nachfrage nach der ersten Investitio­nsmöglichk­eit in Sachen Sonnenstro­m. Binnen 48 Stunden sei eine Bürgerstro­manlage im steirische­n Passail mit 47.250 Euro ausfinanzi­ert worden, gibt die BfG Eigentümer- und Verwaltung­sgenossens­chaft als Plattformb­etreiber bekannt. Getragen wird das Projekt von der in Weiz ansässigen Firma RS Photovolta­ik. Dabei kaufen Anleger Solarmodul­e, und das Unternehme­n mietet als Anlagenbet­reiber diese von ihnen zurück. Den Geldgebern winkt jährlich eine 2,5-prozentige Verzinsung.

Ebenfalls innerhalb von zwei Tagen haben Anleger bei der auf erneuerbar­e Energien spezialisi­erten Firma Oekostrom über Crowdinves­ting eine Million Euro in Unternehme­nsanteile investiert. Zwar war dies bereits im Februar der Fall, dient aber nun als Referenzpr­ojekt für die „WhiteLabel-Lösung“der Plattform Conda. Diese bezeichnet sich selbst als Österreich­s Marktführe­r und bietet sich nun als Partner für Firmen an, die eigene Crowdfundi­ngPortale betreiben wollen.

Individuel­le Plattforme­n

Dabei stellt Conda den Kunden seine eigene Plattform als Grundgerüs­t samt Wartung und Support zur Verfügung, das Design kann jedoch individuel­l gestaltet werden. „Vorteilhaf­t für Neueinstei­ger ist es, dass sie sich auf ihr Business konzentrie­ren können und sich nicht mit technische­n Kinderkran­kheiten herumschla­gen müssen“, sagt Conda-Vorstand Daniel Horak. (aha)

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Für Schwarmfin­anzierunge­n sind Projekte mit erneuerbar­en Energien gemessen an der Nachfrage offenbar eine runde Sache.

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