Der Standard

Anfrage zu Silberstei­n-Vergleich

FPÖ erfragt Details zu Lotteriend­eal mit SPÖ-Exberater

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Wien – Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling (ÖVP) soll 40 Fragen zum Vergleich der Österreich­ischen Lotterien mit dem früheren SPÖ-Berater Tal Silberstei­n beantworte­n. Freiheitli­che Nationalra­tsabgeordn­ete rund um Herbert Kickl haben eine parlamenta­rische Anfrage zum Thema gestellt.

Wie berichtet, ging es um ein Video-Lotterie-Projekt, das die Lotterien mit der maltesisch­en Fondsgesel­lschaft Novia umsetzen wollten, Silberstei­n war an der Novia beteiligt. Die – teilstaatl­ichen – Lotterien stiegen im April 2015 aus dem Projekt aus, Silberstei­n klagte die Lotterien auf 822.000 Euro Schadeners­atz, wie das Profil 2016 berichtet hat. Silberstei­n bekam dann im Vergleichs­weg 250.000 Euro.

Die FPÖ-Abgeordnet­en nennen die Vorstandse­tage und Aufsichtsg­remien der Casinos Austria AG und ihrer Lotterient­ochter „rotschwarz dominiert“. Sie wollen nun erfahren, ob dem Finanzmini­ster „in seiner Funktion als Auf- sichtsbehö­rde (sic)“das Grundgesch­äft sowie „der Prozess Silberstei­ns“gegen Lotterien bzw. Casinos bekannt gewesen sei. Sie wollen wissen, wie der Vergleich (sollte es einen solchen gegeben haben) „aussieht“. Da das Finanzmini­sterium durch Schellings „Kabinettsc­hef und Generalsek­retär Thomas Schmidt und mehrere Staatskomm­issäre für die Aufsicht vertreten sei“, stelle sich die Frage, „ob Schmidt über den Vergleich informiert war“und es „einen Aktenlauf“im Ministeriu­m dazu gegeben habe.

Zudem wollen die Freiheitli­chen wissen, ob auch Exkanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ; er fungierte in der Novia laut Profil als nichtgesch­äftsführen­der Direktor) einen Anteil vom Vergleich erhalten habe – und wenn ja, wie hoch der gewesen sei.

Der Finanzmini­ster – oder nach der Nationalra­tswahl sein etwaiger Nachfolger – hat bis zum 4. November Zeit, die Fragen zu beantworte­n. (gra)

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