Nicht alles in Butter
Der Preisanstieg bei Butter freut Bauern und Verarbeiter und ärgert viele Verbraucher. Bei einigen Händlern dürften noch Verteuerungen bevorstehen, doch Rewe rechnet in weiterer Folge mit Preissenkungen.
Wien – Für die Milchwirtschaft ist die Butter die Butter aufs Brot: Die Hersteller profitieren von fetten Preisen für das Grundnahrungsmittel. Selbst für Diskontprodukte wie die von Rewe (Billa, Merkur, Penny, Adeg) werden derzeit 2,39 Euro je 250-Gramm-Packung verlangt. Vor gut einem Jahr lag der Preis noch bei 1,29 Euro. Bei Spar kostete die Eigenmarkenbutter Anfang März 2017 noch 1,59 Euro und zuletzt 2,19 Euro. Laut Spar steht eine weitere Preiserhöhung an: Wahrscheinlich wird Ende dieser Woche der Preis der Eigenmarkenbutter auf 2,39 Euro erhöht.
Hofer hat kürzlich den Preis der 250-Gramm-Eigenmarkenbutter von 2,19 Euro auf 2,39 Euro hinaufgesetzt. Die Rohstoffpreisentwicklung würde den Molkereien und auch den Bauern zugutekommen, betonte der Diskonter. Die Hofer-Biobutter kostet seit der letzten Preisanpassung 2,59 Euro anstatt 2,29 Euro.
Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) verwies auf die über längere Zeit sehr tiefen Milch- und Butterpreise aufgrund der Milchpreiskrise 2015/16. Der aktuelle Preisanstieg bei Butter, Käse, Schlagobers und anderen Milchprodukten sei von einem „sehr niedrigen Niveau ausgegangen“, sagte VÖM-Geschäftsführer Johann Költringer. Aufgrund der sinkenden Milchmenge und der höheren Fettnachfrage seien die Lagermengen „nicht sonderlich groß“.
Költringer ortet vor allem ein Nachfragewachstum bei Käse und eine stabile Entwicklung bei Butter. Die Molkereien sehen keine möglichen Engpässe rund um Weihnachten: „Es wird Butter geben“, betonte der VÖM-Geschäftsführer.
Die höheren Preise würden die Bauern auch wieder zu einer Ausweitung der Milchproduktion motivieren, und eine gestiegene Milchmenge dämpfe auch die Milchproduktpreise. Als sehr problematisch sieht die Vereini- gung Österreichischer Milchverarbeiter die stark schwankenden Milch- und Milchproduktpreise in den vergangenen Jahren.
Rewe-Chef Frank Hensel sieht den Höhepunkt bei den Preisen jetzt erreicht: „Ich bin mir sicher, dass wieder eine Gegenbewegung kommt“, sagte Hensel am Mittwoch. Der Preisausschlag sei eine „Umkehrbewegung“zum Tief bei der Milchkrise 2015/16. (red, APA)