Schweizer Buchzoll
Betrifft: Themenvorschlag für den Wahlkampf Jüngst wollte mir ein Zürcher Freund ein Buch schenken. Zu diesem Zweck hat er es in ein wattiertes Kuvert gesteckt und dieses nach Hallein geschickt.
Zuvor hat er korrekterweise auf der Außenseite dieses Kuverts die Bestimmung des Buches als Geschenk (frz. „cadeau“) und auch dessen Kaufwert angegeben: 29 Franken.
Zu meinem großen Erstaunen musste ich bei der Entgegennahme dieser Sendung dem Briefträger 12,64 Euro aushändigen.
Auf Nachfrage bekam ich vom zuständigen Zollbeamten zwei Informationen: die erste Trübsal generierend, die zweite nützlich für Bücherfreunde.
1) Jede buchhaltige Sendung von der Schweiz nach Österreich wird vom Postzoll abgefangen und mit einem Betrag belegt, der aus zehn Euro Bearbeitungsgebühr und einem Zusatz besteht, der sich aus den unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen für Bücher in der Schweiz (2,5 Prozent) und Österreich (zehn Prozent) errechnet.
2) All das findet nur statt, wenn der (angegebene) Wert des fraglichen Buches 22 Euro übersteigt. Ob so ein Buch ein Geschenk ist oder nicht, interessiert den Zoll nicht.
Quintessenz: Ich werde am 15. Oktober jene Partei wählen, die zuvor glaubwürdig verspricht, für den Austausch geistiger Güter (Bücher!!!) diesen kleingeistig-schäbigen Unsinn ersatzlos abzuschaffen. Hans Goebl
5400 Hallein