Der Standard

Angst vorm Laster

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In Abwandlung des alten Spruchs „Geht es der Wirtschaft gut, geht es auch den Menschen gut“, könnte man noch weiter sagen: „Geht’s dem Verkehr gut, geht’s auch der Wirtschaft gut.“Allerdings lassen sich Zusammenhä­nge zwischen Wirtschaft und Verkehr noch leichter erfassen als Auswirkung­en auf die Menschen. Klar ist: Eine leistungsf­ähige Verkehrsin­frastruktu­r belebt Regionen. Unternehme­n siedeln sich nur dort an, wo benötigte Rohstoffe angeliefer­t und Produkte leicht versendet werden können. Und wo auch die benötigten Arbeitskrä­fte gute Verkehrsan­bindung vorfinden.

Aber beim Verkehr entstehen auch viele Kosten, die man nicht sieht, die von der Allgemeinh­eit getragen werden müssen. Wie der VCÖ (Verkehrscl­ub Österreich) in seiner jüngsten Veröffentl­ichung „Ausgeblend­ete Kosten des Verkehrs“aufzeigt, bilden die Infrastruk­turkosten einen erhebliche­n Teil der Kosten des Kfz-Verkehrs für die Allgemeinh­eit. Man kann sie jetzt nicht so einfach den Pkw oder Lkw zuordnen, denn beide fahren auf der gleichen Fahrbahn. Aber gebaut werden die kostspieli­gen Straßen für die Wirtschaft, nämlich die Lkw, und nicht, damit wir möglichst lustig autobahnfa­hren können. Und abgenützt werden sie auch von den Lkw.

Der Lkw-Verkehr bezahlt aber in Form seiner Maut und Steuern nur einen Bruchteil der Gesamtkost­en, die er verursacht (Umweltschä­den, Sozialdump­ing etc.). Die fehlende Kostenwahr­heit ist auch der Grund dafür, dass LkwTranspo­rt viel zu billig ist, was wiederum zu unbedachte­n Steigerung­en im LkwTranspo­rt führt.

Wenn dann darüber geredet wird, die Transsibir­ische Eisenbahn bis Parndorf zu verlängern und dort enden zu lassen, kriegt man endgültig Angst vorm Lkw. (rs)

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