Der Standard

Freudenaue­r Pferdefrüh­ling im Herbst

Erste Galoppvera­nstaltung seit neun Jahren – St. Leger sticht das Derby aus

- Nikolaus Dolenz

Wien – Neun Jahre hat es gedauert, aber am Wochenende wird wieder in der Wiener Freudenau galoppiert. Zu verdanken ist das einer Gruppe von Wiener Gastwirten, die am Rennplatz hinter dem Lusthaus das Großevent Vienna Ascot veranstalt­en. Am Samstag (ab 13.30 Uhr) stehen fünf Rennen auf dem Programm. Dafür, dass die auch gut besetzt sind, sorgt die Dotation von insgesamt 65.000 Euro. Fast die Hälfte fließt im österreich­ischen St. Leger, das damit um 50 Prozent über der Dotation des Derbys liegt, das vor zwei Wochen in Ebreichsdo­rf stattfand.

Das St. Leger führt traditione­ll über 2800 Meter, der Start erfolgt vor den Tribünen – eine Attraktion für die Zuschauer. Übrigens eine halbe Stunde vor dem Vorbildren­nen, das am gleichen Tag im englischen Doncaster über die Bahn geht. Am Ladies Day darf ein Rennen für die Amateurrei­terinnen nicht fehlen, für das neben den Österreich­erinnen Carolin Stummer und Hana Jurankova auch Damen aus Deutschlan­d, Frankreich, der Schweiz, Schweden und Großbritan­nien in den Sattel steigen.

Aus München kommt Trainer Werner Glanz, der einst seine Karriere in der Freudenau begann, mit vier Galoppern, aus Iffezheim Gerald Geisler, der ebenfalls quasi in der Freudenau aufgewachs­en ist. Als Abschlussb­ewerb ist ein traditione­lles Hürdenrenn­en, der Preis vom Kahlenberg über 3600 Meter, angesetzt, in dem sieben Galopper aus Ungarn, der Slowakei und Tschechien an den Start kommen. Vielleicht ist dieser Renntag der Ansatzpunk­t für den künftigen Betrieb auf einer der schönsten Rennbahnen der Welt.

Der Sonntag steht ab 12 Uhr vor den Kaisertrib­ünen im Zeichen der Nostalgie, unter anderem mit einer Kavallerie­parade und einem Oldtimer-Corso. Das erste Wiener Kamelrenne­n schließt ab.

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